Holzwickede. .

Ob sich Thomas Siegel (46 Jahre) vorbildlich oder leichtsinnig verhalten hat, als er sich Samstagnacht tatkräftig gegen zwei Räuber, die ihn überfallen haben, zur Wehr setzte (wir berichteten gestern) - dazu vermag auch die Polizei keine eindeutige Antwort zu geben. „Einerseits wünschen wir uns natürlich Zivilcourage“, meint Polizeisprecher Ralf Hammerl. „Dann, wenn etwa jemand eine Straftat beobachtet und aktiv handelt, etwa indem er Hilfe holt.“ Andererseits könne es aber auch sehr gefährlich werden, wenn sich Opfer handgreiflich gegen Angreifer wehren. „Vielleicht ist es da auch mal besser, die Ruhe zu bewahren und sich Details für eine spätere Beschreibung einzuprägen. Meist geht es ja nur um Geld. Eine generelle Empfehlung kann man da kaum geben“, glaubt der Polizeisprecher. „Es kommt immer auf den Einzelfall an.“

Täter bewaffnet?

Auch Thomas Siegel ahnt, dass sein Zusammentreffen mit den beiden Straßenräubern auch hätte ganz anders ausgehen können. „Wie ich am anderen Tag erst durch die Zeitung erfahren habe, wurde ja auch die Esso-Tankstelle kurz vorher von zwei bewaffneten Räubern überfallen. Nach der Beschreibung hätten es genau die beiden sein können, die auch mich überfallen haben“, meint Thomas Siegel. „Wenn ich daran denke, dass die bewaffnet gewesen sein könnten, läuft es mir jetzt noch kalt den Rücken runter.“

Tatmuster ähneln sich

Dass es sich bei den beiden Überfällen, wie auch den fünf anderen Raten, in den zurückliegenden knapp zwei Wochen um die selben Tätern handeln könnte, dazu will Polizeisprecher Ralf Hammerl „aus ermittlungstaktischen Gründen derzeit keine näheren Angaben machen“. Richtig sei, dass sich das Tatmuster durchaus ähnele. Und dass die Täterbeschreibungen in einigen Fällen voneinander abweichen muss nicht unbedingt etwas heißen. „Zeugenaussagen sind in dieser Hinsicht nicht immer unbedingt zuverlässig.“