Kreis Unna. . Die Zahl der Seniorinnen und Senioren im Kreis Unna, die ihre Rente mit einem Mini-Job aufbessern müssen, steigt dramatisch an. Derzeit sind es 3380 Menschen, hat die Gewerkschaft IG Bau herausgefunden.
Die Altersarmut nimmt zu: Nach Informationen der IG Bau Westfalen müssen im Kreis Unna rund 3380 Seniorinnen und Senioren ihre Rente mit einem Mini-Job aufbessern.
Damit stieg laut Angaben der Gewerkschaft die Zahl der Senioren-Jobber in den vergangenen acht Jahren um 33 Prozent. 2003 wurden die Daten erstmalig erhoben. „Die wenigsten Senioren jobben, weil ihnen das eine willkommene Abwechslung im Rentenalltag bringt. Die allermeisten müssen allerdings arbeiten, weil sie von ihrer Rente alleine sonst nicht leben können. Glück hat, wer beides verbinden kann“, so Ewald Thiel von der IG Bau.
Bezirksvorsitzender Thiel macht einen Trend aus: „Immer weniger Menschen im Kreis Unna schaffen es, sich nach einem langen Berufsleben tatsächlich zur Ruhe zu setzen. Statt Rentenabend droht immer mehr Senioren der Fall in die Altersarmut“, so Thiel. Der Gewerkschafter sieht sich durch die steigenden Zahlen der Senioren-Jobber in seiner Forderung nach einer „armutsfesten, gesetzlichen Rentenversicherung“ bestätigt.
„Dumpinglohnen den Garaus machen“
Besonders groß ist das Risiko von Altersarmut nach Ansicht der IG BAU bei Geringverdienern. „Wer sein Leben lang für einen Niedriglohn gearbeitet hat, wird auch im Alter jeden Cent zweimal umdrehen müssen.“ Das werde morgen die treffen, die heute nur mit einem geringen Stundenlohn oder mit Mini-Jobs über die Runden kommen. „Wir müssen den Dumpinglöhnen und der Leiharbeit den Garaus machen“, fordert Thiel.