Neuenrade. .

Endlich mal ein Bestseller-Autor in Neuenrade. Bastian Bielendorfer heißt er, hat es in der Spiegel-Bestseller-Liste auf Platz elf geschafft und reist am 27. Januar in der Hönnestadt an. Lesung in der Villa steht dann um 19.30 Uhr an, aus dem Bestseller „Lehrerkind – lebenslänglich Pausenhof“ .

Dass der 27-jährige Nachwuchsautor ins vordere Sauerland kommt, ist dem örtlichen „Schuppenteam“ zu verdanken. Offiziell ist das die von Ludger Heitmann geleitete Abteilung „Literatur und Kleinkunst“ des forumneuenrade. Die hatte schon lange auf dem Plan, mal eine prominente Lesung auf die Beine zu stellen. Bekannte Namen waren allerdings nicht einfach zu finanzieren. Bei Bielendorfer bekam das Schuppenteam alles passend hin. Der gebürtige Gelsenkirchener ist ganz neu in der Liga.

Auch wer nicht zu den Bestseller-Lesern gehört, sondern eher ein Jauch-Gucker ist, wird den Namen Bielendorfer kennen. Im Oktober 2010 war er Kandidat bei „Wer wird Millionär?“. Dass er da 32 000 Euro einsackte, war für ihn der beste Stundenlohn seines Lebens. Der Einsatz seines Vaters als Telefonjoker sorgte für besondere öffentliche Aufmerksamkeit. Da plauderte der damals 26-Jährige unterhaltsam darüber, vielleicht einmal ein biografisches Buch übers schwierige Dasein als Lehrerkind zu schreiben. Dass er witzigst schreiben kann, stellte der Ex-Drehbuch-, Ex-Lehramts- und heute fast fertige Psychologie-Student als Poetry-Slammer unter Beweis. Wer mal reinhören möchte, hat auf seiner Homepage Gelegenheit zum Ablachen – lehrerkind.com.

Dass der junge Mann unterhaltsam ist, den Eindruck hatten wohl auch die Verantwortlichen des Piper-Verlages. Sie machten dem Jauch-Gast ein Angebot, berichtet die „Zeit-online“.

„Ich habe das Buch vorher mit meinen Eltern besprochen“, sagt Bielendorfer im Gespräch mit dem Gelsenkirchener WAZ-Autor Tobias Mühlenschulte. „Und sie haben lustigerweise zugesagt, bevor sie es überhaupt gelesen haben. Gestört hat sie lediglich, dass das Wohnzimmer nicht detailgetreu beschrieben war“, schmunzelt der Ex-Gymnasiast.

Heiteres Heimspiel in Gelsenkirchen

Jetzt reist der 27-Jährige als Autor rum. In seiner Heimat war er auch schon im Einsatz, in Gelsenkirchen, am Grillo-Gymnasium. Jener Schule, an der er 2003 das Abitur machte. Dem Gymnasium, an dem sein Vater Deutsch lehrt. Die Aula war voll am 2. Dezember. Bisweilen blickte Bielendorfer junior auf, schaute nach, was der Herr Papa macht: „Na, ist er noch da?“ Da wird er in Neuenrade nicht nachschauen müssen. Im Online-Portal DerWesten ist zu lesen, dass der 27-Jährige im Buch auch mit ein wenig Fantasie nachhilft, so dass der Leser manchmal nicht weiß, ob jetzt 80 oder 8 Prozent dazu erfunden sind. Da kann man im Januar ja mal nachfragen.

Karten für die Neuenrader Lesung gibt’s ab sofort für zehn Euro bei Lotto Toto Schulte oder im Rathaus. Interessenten wird empfohlen, sich zu beeilen. „Wir rechnen aufgrund des Bucherfolgs mit raschen Absatz“, so Ludger Heitmann. „In der Villa ist die Zahl der Karten auf 50 Stück begrenzt.“