Rees. . Sylvia Löhrmanns Vorstoß wird keinen Einfluss auf die Pläne für den Schulverbund Haffen-Mehr/Haldern haben.

Theoretisch muss die Grundschule Haffen-Mehr vorerst nicht Teilstandort der Grundschule Haldern werden. Neue Nahrung könnten die Pläne des NRW-Schulministeriums dieser Diskussion geben. Wie berichtet will Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) künftig auch einzügige Grundschulen mit mindestens 92 Schülern erhalten. Ab dem Schuljahr 2012/2013. In der Rees stehen die Zeichen aber weiterhin auf Schulverbund Haldern/Haffen-Mehr. Daran ließ Ludger Beltermann keinen Zweifel.

Und das mit gutem Grund. „Im Jahr 2015/2016 werden in Haffen und Mehr nur noch 15 Schüler eingeschult“, sagte Beltermann. Somit könne auch 2015/2016 tatsächlich noch eine Klasse gebildet werden. Denn nach den Plänen des Ministeriums sollen in Klassen maximal 29 Schüler, mindestens aber 15 Schüler sitzen. „Damit hätte wir aber nur genau den Grenzwert erreicht und das auch nur rein rechnerisch“, machte Beltermann aufmerksam. Denn: Diese Zahl entwickele sich erfahrungsgemäß noch weiter nach unten, so der Schulamtschef. „Schon wenn ein Kind zurückgestellt wird oder auf Antrag ein Jahr früher in die Schule gekommen ist, können wir die Zahl 15 nicht mehr halten.“

Schulfachliche Anforderungen bedenken

Zudem hat er in den vergangenen Jahren die Erfahrung machen müssen, dass Eltern ihre Kinder an der Grundschule Bislich anmeldeten, um den Standort dort zu erhalten. „Oder in Haldern, weil es dort eine Offene Ganztagsschule gibt“, fuhr Beltermann fort. Zudem wisse niemand, ob das Gesetz tatsächlich Ende 2012 verabschiedet werde.

„Ich will nicht vorgreifen, aber die Vorteile eines Schulverbandes sind nicht unerheblich“, sagte Hans Freriks, Schulleiter Haffen-Mehr, der NRZ. Derzeit hat die Schule noch 145 Schüler, doch bald werden die Schülerzahlen rapide absinken. „Damit geht einher, dass unserer Schule auch weniger Lehrer zugeteilt werden“, erklärte der Schulleiter. Das führe zwangsläufig dazu, dass die schulfachlichen Anforderungen auf der Kippe stehen könnten. „Schließlich schreibt das Curriculum für Grundschulen neun Fächer vor“, informierte er. Auf 92 Schüler kämen künftig rein rechnerisch 4,09 Lehrer. „Wenn dann einer krank wird, ist schon ein Viertel aller Stellen vakant“, so Freriks. Eine größere Schule hat für ihn einen weiteren Vorteil. „Dann lernen sich mehr Schüler kennen, die sich auch gegenseitig befruchten“. Und die Halderner Ogata stünde den Mehrer Schülern offen.