Emmerich/Rees. . Gestern gingen die Schüler der Klasse 3c der Grundschule Rees nicht am „Garten der glücklichen Toten“ und der „Straße der Überlebenden“ vorbei. Nein, die künstlerische Leiterin des PAN kunstforums, Christiane van Haaren, fing sie auf und nahm sie mit auf die Reise in die Welt des Künstlers Friedensreich Hundertwasser.
„Sehr schöne Bilder“, kommentierte Nico (9) zum Ende der Führung. Gestern besuchte die Reeser Schulleiterin Lisa Braun mit der Klasse 3c das Emmericher Museum PAN kunstforum.
„Unser Anliegen ist es, die Schüler an die große Kunst heranzuführen“, erklärte Schulleiterin Braun. Schon zu Beginn des Schuljahres habe sich die Klasse mit dem Werk von Max Ernst auseinandergesetzt. Nun wolle man sich kindgerecht auf die Spuren Hundertwasser begeben.
Christiane van Haaren erwies sich dabei als exzellente Museumspädagogin. Sie führte die 16 Schüler von Bild zu Bild und auch vor ein Gemälde mit vielen Fenstern. Sein Titel „Fensterrecht“. „Damit meint Hundertwasser, dass jedem erlaubt sein soll, die Wand, die das Fenster umgibt, selbst bemalen zu dürfen. Und zwar so weit, wie sein Arm beim Herauslehnen reicht“, erklärte sie. Von den Schülern wollte sie wissen, ob das überhaupt statthaft sei. „Da muss man erst um Erlaubnis fragen und wenn man auszieht, muss alles wieder abgewaschen werden“, wusste Maximilian. „Das stimmt“, war van Haaren über die Antwort des Achtjährigen erstaunt. „Aber wenn’s das eigene Haus ist, darf man die Malerei auch stehen lassen“, sagte sie. Sie wies die Schüler auf die Besonderheiten der Hundertwasserschen Kunst hin wie die kräftigen Farben, die Verwendung verschiedener Materialien wie Silberfolie, Öl- und Aquarellfarbe und die Formen, die wie gewachsen scheinen.
In Anschluss an die Führung stand ein Workshop an. Gläser sollten in der Art von Hundertwasser bemalt und zu Winderlichtern umgestaltet werden. Leider reichte gestern dazu die Zeit nicht mehr. „Das holen wir im Kunstunterricht nach“, versprach Lisa Braun.
Von den Gläsern sollen Fotos gemacht werden. Diese will Lisa Braun zu einer Collage verarbeiten und in der Klasse aufhängen. Die Windlichter selbst sollen im Museum ausgestellt werden – ein Angebot von Christiane van Haaren.