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„Wir wussten bis jetzt gar nicht, dass der Nikolaus aus der Türkei stammt,“ staunten die türkischstämmigen Mütter, die am Internationalen Frauencafé des Familienzentrums Fibs teilnahmen. In der von Silke Schulte geführten Gesprächsrunde ging es um Weihnachtsbräuche aus aller Welt.
„Es gibt in den türkischen Familien manchen Brauch, den wir von unseren deutschen Nachbarn übernommen haben“, erklärten die Frauen. So gibt es für türkische Kinder Adventskalender und auch auf den Nikolaustag im Kindergarten freuen sie sich, weil es schöne Sachen gibt.
„Der Nikolaus stammt aus Kleinasien. Er wirkte als Bischof in Myra. Heute heißt der Ort Demra. Er gehört zur Türkei und liegt 100 Kilometer südlich von Antalya,“ klärte Silke Schulte die Teilnehmerinnen der Veranstaltung über die Herkunft des Nikolaus auf. Das war auch für manche deutschstämmige Mutter neu. Ein anderes Symbol in der Vorweihnachtszeit ist der Adventskranz. „Er wurde 1839 vom ev. Theologen Heinrich Wichern eingeführt und bestand ursprünglich aus einem Holzrad mit 20 Kerzen“, so Silke Schulte.
Zum Café-Treff im Familienzentrum Fibs kommen Frauen aus Deutschland, Polen, Russland, Thailand und der Türkei. Die Einrichtung ist der ev. Kita im Haus Bachstraße 55 angeschlossen. Erzieherin Silke Schulte kümmert sich seit gut zwei Jahren um die Organisationen. „Wir bereiten einige Dinge intern auf, indem wir beispielsweise Informationen über die Sprachförderung in Tageseinrichtungen für Kinder sammeln“, erklärt sie.
Unterschiede der Religionen betrachtet
Geht es beispielsweise um ein komplexeres Thema wie „Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Christentums und der muslimischen Religion“, dann laden die Frauen erfahrene Referenten ein. Die Betrachtung der Religionsunterschiede war in diesem Jahr für alle Beteiligten so interessant, dass das Thema im Frühjahr 2012 erneut auf dem Programm des Frauencafés steht.