Bergkamen. . Bergkamener Jugendliche sind im Großen und Ganzen mit ihrer Heimatstadt zufrieden, entschieden sprechen sie sich aber für ein Verbot der NPD aus.

Bergkamener Jugendliche sind im Großen und Ganzen mit ihrer Heimatstadt zufrieden, entschieden sprechen sie sich aber für ein Verbot der NPD aus.

Das ist sehr grob zusammengefasst das Ergebnis des Jugendforums, zu dem das Jugendamt am Montagmorgen Vertreter aller weiterführenden Schulen der Nordbergstadt in das Jugendzentrum Yellowstone eingeladen hatte.

Dialog so moderatwie noch nie

Raimon Weber, der das Jugendforum seit vielen Jahren moderiert, konnte es nicht fassen: So moderat habe er diesen Dialog von Bergkamener Jugendlichen und Jugendpolitikern beziehungsweise Verwaltung noch nicht erlebt.

Da blieb ihm kaum mehr übrig, als die Mitglieder der Schülervertretungen, die sich am 15. November im Jugendheim spontan auf diese Veranstaltung vorbereitet hatten, aufzufordern, sich bei irgendwelchen Problemen direkt an das Kinder- und Jugendbüro oder an die Stadtverordneten zu wenden. Das gelte insbesondere dann, wenn sie Schwierigkeiten mit Neonazis bekommen.

Mit Ludger Kortendiek im Kinder- und Jugendbüro verfügt Bergkamen über eine der ganz wenigen „Infostellen gegen Rechts“ in NRW. Diese Aufgabe übernahm er im Jahr 2000, als Neonazis unter anderem aus Hamm in Bergkamen unter Jugendlichen ihren Nachwuchs rekrutierten. Die Weitergabe von Informationen unter anderem an Lehrer, Sozialarbeiter und Ausbilder sowie ein gezieltes Aussteigerprogramm, das in Einzelfällen mehr als ein Jahr in Anspruch nahm, haben unter anderem dazu geführt, dass es in der Nordbergstadt nach seiner Analyse zurzeit keine rechtsextreme Szene gibt.

Teil der von ihm eingeleiteten vorbeugenden Maßnahmen gegen Neonazis seien die speziellen Angebote im Jugendzentrum Yellowstone, erklärte er den Schülervertretern. Unter anderem durch das Konzertprogramm könnten junge Leute ihr Bedürfnis nach einer alternativen Kultur ausleben.

Dieses Musikangebot wird von den Teilnehmern des Jugendforums 2011 so gut wie gar nicht genutzt. Sie besuchen lieber die Diskothek A 2. „Mit diesen kommerziellen Angeboten können wir nicht mithalten“, so Kortendiek.