Nachrodt. Alt wird jeder einmal und viele fürchten sich davor, in einem Altenheim zu enden. Doch sind diese Befürchtungen begründet? Altenheimbewohner Günter Schories sieht das nicht so.

„Alle wollen alt werden, aber keiner will alt sein“, das wusste schon der deutsche Schauspieler Gustav Knuth, der 1964 in der Dürrenmatt-Komödie die Physiker den Wissenschaftler Beutler spielte. Doch wie ist es, alt zu sein und in einem Altersheim zu leben? Die Zeus-Reporterinnen Nele Kern und Sheeraly Kremer nutzten ihren Schnuppertag des Burggymnasiums der Stadt Altena, um das herauszufinden. Sie besuchten das Alten- und Pflegeheim Nachrodter Hof und interviewten den Bewohner Günter Schories.

Herr Schories, seit wann sind Sie im Altenheim?

Seit März 2009.

Wo haben Sie früher gewohnt?

Zuerst in Ostpreußen. Von dort aus bin ich mit meiner Familie nach Gütersloh gezogen und von dort nach Altena. Seit 2009 bin ich im Altenheim in Nachrodt.

Wie sieht Ihr Tagesablauf hier aus?

Nach einer schlaflosen Nacht stehe ich meistens um sechs Uhr früh auf, wasche und rasiere mich. Danach ziehe ich mich an. Dann hole ich für uns die Zeitung von draußen herein. Nachdem ich die Zeitung gelesen habe, gibt es auch schon Frühstück. Wenn wir keine Ausflüge oder Feste haben, schlafe ich oft am Tag, spiele Spiele, unterhalte mich mit Bekannten oder gucke Fernsehen. Auf jeden Fall gibt es hier bei uns nie Langeweile.

Werden Sie hier gut unterhalten oder ist es tagsüber doch mal langweilig?

Man unterhält sich selber. Langweilig wird mir eigentlich nicht so schnell. Ich und mein Zimmernachbar beschäftigen uns tagsüber gemeinsam, wenn kein Programm ansteht. Ansonsten habe ich auch Therapiesitzungen, die ich wahrnehmen muss.

Hat sich Ihr Leben sehr verändert, seit dem Sie im Altenheim leben?

Ja, sogar sehr. Seit dem ich hier lebe, muss ich jeden Tag mit den Nachwirkungen meines Schlaganfalls leben.

Was haben Sie früher als Kind in Ihrer Freizeit unternommen?

Ich bin sehr viel Fahrrad gefahren und war sehr oft in Tanzclubs, wie etwa in Lennestein. Dort habe ich sehr gerne mit meinen Freunden die Tanzfläche unsicher gemacht. Ich habe auch Fußball in Nachrodt gespielt.

Ist das Personal hier nett?

Ja, sie sind sehr nett und hilfsbereit. Mit unserem Betreuern, Köchen und Therapeuten haben wir sehr viel Glück.

Werden viele Feste gefeiert und Ausflüge unternommen?

Es werden sehr viele schöne Feste gefeiert. Wir machen ebenfalls viele schöne Ausflüge. Wir waren zum Beispiel schon einmal auf der Landesgartenschau in Hemer und im Dortmunder Zoo. Ich finde es sehr schön, dass wir so viele Feiern erleben und an so vielen Ausflügen teilnehmen dürfen.

Was gefällt Ihnen am Altenheim am besten?

Wie schon erwähnt, unternehmen wir viel. Das ist natürlich ein riesen Pluspunkt. Wir werden auch nett behandelt. Zudem haben wir viele Freiheiten, können unsere Ideen mit einbringen und man hat immer ein offenes Ohr für uns. Ich habe viele alte Bekannte hier wieder getroffen und neue Bekannte kennengelernt. Ich bin allgemein zufrieden mit meinem Leben im Altenheim.

Gibt es Vor- oder Nachteile am Leben im Altersheim für Sie?

Nein, wie bereits erwähnt, bin ich mit meinem Leben hier allgemein sehr zufrieden.

Nele Kern, Sheeraly Kremer, Klasse: 8a, Burggymnasium der Stadt Altena