Kamen. . Zu einem Jahr und drei Monaten Haft verurteilte das Jugend-Schöffengericht Unna unter Vorsitz von Richterin Sylvia Block einen 42-jährigen Realschullehrer aus Kamen, weil er eine 15-jährige Schülerin aus Werne sexuell missbraucht haben soll.
Zu einem Jahr und drei Monaten Haft verurteilte das Jugend-Schöffengericht Unna unter Vorsitz von Richterin Sylvia Block einen 42-jährigen Realschullehrer aus Kamen, weil er eine 15-jährige Schülerin aus Werne sexuell missbraucht haben soll.
Weil in Missbrauch-Prozessen immer wieder Aussage gegen Aussage stehen, sei nur schwerlich ein eindeutiger Beweis zu führen, so Staatsanwältin Uta Bayerl, „hier aber haben wir ein eindeutiges Ergebnis der Beweisaufnahme, so dass ich der Überzeugung bin, dass sich alles so abgespielt hat, wie es das Opfer geschildert hat“.
Daran hatte auch das Gericht „keinerlei Zweifel“ . Danach passierte alles am 41. Geburtstag des Pädagogen, als er die ihm anvertraute Schülerin nicht zum Elternhaus brachte, sondern in seine Kamener Wohnung mitnahm, wo sie sich auf das Bett im Gästezimmer legen sollte.
Er habe ihr zunächst nur einen Kuss gegeben. Erst als das Mädchen halbnackt zu weinen begann, habe er von ihr abgelassen. Die Schilderungen des Mädchens bezeichnete der vernehmende Kripobeamte als „nachvollziehbar und glaubwürdig“.
Staatsanwältin: „Erwar besessen von ihr.“
Mehr noch: Das Opfer schonte sich nicht und belastete sich selbst, weil sie eingestand, ihre Eltern und Freundinnen belogen und betrogen zu haben und damit Freundschaft und Vertrauen verloren zu haben. 4210 Nachrichten über SMS, teilweise 200 am Tag zwischen Schülerin und Lehrer sowie Umarmungen und Küsse in der Schule sprechen zudem eine deutliche Sprache.
„Er war besessen von ihr“, so die Staatsanwältin. Er habe die Stellung als Lehrer ausgenutzt, „da kann man froh sein, dass nicht mehr passiert ist“. Da haben dem Angeklagten auch nicht die Aussage seiner Lebensgefährtin, Beamtin einer Behörde in Unna, geholfen. Sie galt insgesamt als „unglaubwürdig“.
Damit ist das wohl schlimmste Kapitel im jungen Leben der Schülerin noch nicht beendet. Es wird wohl zu einer Berufung vor dem Landgericht kommen, in dem alle Beteiligten alles noch einmal durchleben müssen. Denn der vom Dienst beurlaubte Pädagoge, der bis zum Schluss des dreitägigen Prozesses beharrlich schwieg, ist weiter von seiner Unschuld überzeugt: „Ich möchte nur sagen, ich habe die Tat nicht begangen.“ -