Herscheid. .
Der Anteil älterer Mitbürger in der Ebbegemeinde steigt von 2003 bis 2020 bei den über 65-Jährigen um 44,6 Prozent (MK = 22,9 Prozent), bei den über 80-Jährigen sogar um 129,9 Prozent (MK = 87,4 Prozent).
Man kann also alt werden in der gesunden Luft der Ebbegemeinde. Aber wer pflegt einmal die vielen alten Menschen? Die Pflegeberatung des Märkischen Kreises gab dazu im Bürgersaal unzählige Tipps und Hilfen.
Das Interesse bei den Angehörigen älterer Herscheider und bei ihnen selbst war gelinde gesagt gleich Null. Nicht einmal ein halbes Dutzend der betroffenen Bevölkerungsschicht war vertreten, als Torsten Sauer, Koordinator der Pflegeberatung des Märkischen Kreises, Möglichkeiten aufzeigte, welche Ansprechpartner einem durch den „Angebotsdschungel“ helfen und wo man Beratung aus einer Hand bekommen kann.
Angesichts steigender Kosten bei der Pflege will der Märkische Kreis sich für individuelle Hilfen einsetzen, damit möglichst die Versorgung in den eigenen vier Wänden möglichst lange realisiert werden kann.
Die Mitarbeiter von Pflegediensten im Bürgersaal stimmten den Zielen gerne zu: Stärkung der ambulanten Angebotsstruktur, damit pflegebedürftige Menschen möglichst lange selbstbestimmt in gewohnter Umgebung leben können, eine Optimierung der Senioren- und Pflegeberatung um damit dem Kostenanstieg im Bereich Hilfe zur Pflege/Pflegewohngeld zu bremsen.
Versorgungssituation transparent darstellen
Für Herscheid, so Torsten Sauer, sei die Einrichtung eines Einkaufsdienstes oder Begleitservices für Senioren anzustreben. Derzeit fehlt noch der Kontakt zwischen niedergelassener Ärzteschaft und der Pflegeberatung, aber man arbeite daran.
Stichwort „Altersarmut“: hier will man bedarfsgerechte und individuell zugeschnittene Angebote für den Einzelnen erstellen. Bei der Umsetzung des gemeindlichen Entwicklungskonzeptes stelle die MK-Pflegeberatung das Grundgerüst, vor Ort gelte es ein Netzwerk für Senioren zu schaffen. Neben der Vernetzung aller Akteure gehe es um die transparente Darstellung der Versorgungssituation in der Ebbegemeinde. In intensiven Informationsgesprächen wurden die Mitarbeiter der Pflegeberatung des Kreises im Bürgersaal gleich in die Pflicht genommen.