Dorsten/Rhade. .

Die Glocke vor der kleinen Heilig-Geist-Kirche in Rhade ruft die Gläubigen und ein stattlicher, freundlicher Mann um die 50 begrüßt die Gemeinde. Es ist Hans-Jürgen Patro. Am Sonntag trat er in Rhade die verbundene Pfarrstelle in den Kirchengemeinden Dorsten und Holsterhausen an.

Bei seinem ersten Gottesdienst standen die Pfarrer Andreas Deppermann und Matthias Overath an seiner Seite. Der katholische Geistliche aus Lembeck, Alfred Voss, war ebenfalls anwesend, um seinem evangelischen Kollegen die besten Wünsche für das Amt aus den katholischen Nachbargemeinden zu überbringen.

Hans-Jürgen Patro, Jahrgang 1961, hat einen reichen Erfahrungsschatz als Geistlicher aufzuweisen. Sein Studium absolvierte er in Dortmund und in Tübingen. In dieser Zeit lernte er seine Frau Rita kennen, mit der Patro seit über 25 Jahren verheiratet ist. Die drei Töchter sind mittlerweile erwachsen, zwei sind verheiratet. „Die Eheschließungen unserer Kinder haben unsere Familie international gemacht. Ein Schwiegersohn stammt aus Brasilien und der andere hat seine Wurzeln in Russland“, sagte Hans-Jürgen Patro, der selbst mit seiner Familie viel in Sachen Glauben herum gekommen ist.

Als Vikar war er in Herne tätig und als junger Pfarrer übernahm er dann eine Bergarbeitergemeinde in Bergkamen. Von dort führte der Weg des engagierten Geistlichen mit dem fröhlichen Lächeln ins Sauerland. Dort war er zuletzt ein Jahrzehnt lang in Halver tätig. Patro ist also mit der westfälischen Mentalität und den Besonderheiten der Arbeiterkultur bestens vertraut. Ein Erfahrungsschatz, der bei seiner Arbeit in Dorsten und in Holsterhausen sicher helfen wird. Was prägt das Schaffen von Hans-Jürgen Patro? „Ich werde sicher erst einmal ein halbes Jahr brauchen, bis ich mich in Dorsten zurecht gefunden habe und die Strukturen kenne. Ich verrate kein Geheimnis, wenn ich sage, dass ich ein Freund von Projektarbeiten bin“, sagt Patro.

Welcher Art werden diese Projekte sein? „Die Einladung zum Glauben, zur Kirche steht im Mittelpunkt. Ich möchte den Menschen vermitteln, dass Glauben keine Trendfrage ist. Glaube ist für die Menschen da und auch die Kirche ist für die Menschen da. Ich möchte mich mit meiner Arbeit auf die Menschen zubewegen“, sagte Hans-Jürgen Patro.

Für den Geistlichen sind dabei die Begegnungen mit den Menschen wichtig. Dazu gehört für ihn auch, dass sein Haus, das er mit seiner Familie Anfang Dezember in Dorsten beziehen wird, ein offenes Haus ist, in dem viele Gäste herzlich willkommen sind.