Lüdenscheid. .
Nach der Serie schwerer Unfälle auf der Talstraße (B 229), bei denen in kurzen Abständen drei junge Menschen gestorben sind, sieht die Stadt „jetzt doch Handlungsbedarf“: Verkehrsplaner Christian Hayer kündigte am Mittwochabend den Politikern im Bau- und Verkehrsausschuss an, dass sich die Stadtverwaltung für Tempo 70 „durchgängig zwischen Volmestraße und der Waldstraße“ in Pöppelsheim einsetzen werde. Noch dieses Jahr, so Hayer, könnte der Landesbetrieb Straßen NRW das Tempolimit anordnen und die Schilder dafür aufstellen.
Zur Erinnerung: Weder die Polizei noch das Straßenverkehrsamt des Märkischen Kreises sahen bislang einen Anlass, dass sich behördenübergreifend die Unfallkommission mit der offensichtlich kritischen Situation auf der Talstraße befasst. Eine Unfallhäufungsstelle dort gebe es nicht, hatte Polizeihauptkommissar Jens Naumann von der Direktion Verkehr vergangene Woche noch im WR-Gespräch erläutert. Von den Unglücksstellen wie auch vom Hergang her seien die Unfälle nicht vergleichbar.
Bislang gilt auf dem Teilstück zwischen Volmestraße und Waldstraße Tempo 100, das auf Landstraßen übliche Maximum. Dennoch: In dem genannten Bereich seien viele Autofahrer viel zu schnell unterwegs, meint Verkehrsplaner Hayer. Nicht selten würden auf gefährliche Weise die Kurven geschnitten.
Tempo-Messungen hätten ergeben, so Hayer weiter, dass das gefahrene Tempo oft bei etwa 80 Stundenkilometern liege. Nicht selten werde „wesentlich schneller“ gefahren.
Limit wird „die Gemüter wohl etwas beruhigen“
Und das, obwohl die Strecke unübersichtlich sei und Bushaltestellen im Verlauf der Talstraße besonder Gefahrenpunkte darstellten. Natürlich könnten die neuen Schilder Unfälle nicht ausschließen, räumte Hayer ein. Aber: Radar-Kontrollen können nun leichter abschreckende Wirkung haben und die Autofahrer bremsen. Jedenfalls, so schätzt Ausschuss-Vorsitzender Jens Holzrichter (FDP), werde eine Geschwindigkeitsbegrenzung „die Gemüter wohl etwas beruhigen“.