Kreis Unna. .

Wo soll eine Forensik zur Unterbringung psychisch kranker Straftäter gebaut werden? Nach der am Mittwoch angesetzten Konferenz mit Landrat Michael Makiolla hielten sich die betroffenen Bürgermeister bedeckt.

Bislang ließ sich nur Lünen in die Karten schauen. Dort hält man drei Standorte für „bedingt“ geeignet, um sie der NRW-Gesundheitsministerin zu melden: zwei Privatgrundstücke und das ehemalige Bundeswehrdepot in Selm-Bork. Der Lünener Bürgermeister Hans Wilhelm Stodollick betont aber, dass er einem möglichen Forensik-Standort Lünen sehr skeptisch gegenüber steht.

Ministerin Barbara Steffens hatte die Frist bis 23. November verlängert, ihr geeignete Standorte im Landesgerichtsbezirk Dortmund zu benennen, um die Lücke von 138 fehlenden Plätzen für den Maßregelvollzug zu schließen. „Wir haben – wie abgesprochen – bevor wir die Stellungnahmen nach Düsseldorf absenden unsere Standpunkte ausgetauscht“, sagt Bürgermeister Werner Kolter. Demnach habe jede Kommune gemäß des vorgegebenen Kriterienkataloges geprüft, ob eine Fläche von mindestens 50 000 qm Größe kurzfristig zur Verfügung steht, die auch verkehrstechnisch gut anzubinden sei. Dabei hätten die Bürgermeister durchaus Flächen benannt, „die aus unterschiedlichen Gründen für eine Forensik aber nicht nutzbar sind.“ Auf genaue Einzelheiten ging Kolter noch nicht ein. Die Stadt Unna wird dazu eine öffentliche Stellungnahme am Freitag abgeben.

In der Diskussion, weil sie von der Größe geeignete Areale sind, die sich Teils in Landes- oder Bundesbesitz befinden, waren beispielsweise Flächen der ehemaligen Landesstelle Unna-Massen oder die leer stehende Emscherkaserne in Holzwickede.