Der Vorhang geht auf, ein älterer Herr betritt in der heutigen Zeit die Bühne eines Theaters und stellt die provokante These auf, William Shakespeare, einer der meist aufgeführten Dramatiker der Weltliteratur, sei ein Betrüger gewesen. Es folgt ein Zeitsprung in die Zeit um 1600 in London und der Zuschauer ist mittendrin im Film „Anonymus“.

Es ist eine Zeit des Elends in Großbritannien. Eine Ablenkung stellt für die Menschen das Theater mit seinen Stücken aus fernen Ländern dar. Der Graf von Oxford (Rhys Ifans) schreibt für sein Leben gern, besonders Theaterstücke. Früh entdeckt die junge Queen Elizabeth I. (Joely Richardson) sein Talent. Doch aufgrund seiner Stellung kann der Graf keins seiner Stücke unter seinem Namen veröffentlichen. Da kommt es gerade Recht, dass er auf Ben Jonson(Sebastian Armesto) trifft, der wiederum William Shakespeare ( RafeSpall) überredet, die Stücke mit seinem Namen zu unterschreiben.

Verschachtelte Rückblenden

Durch seine Worte fällt dem Grafen von Oxford eine große Macht zu, die er sich auch zu Nutzen macht und etwa versucht, die Thronfolge zu beeinflussen. Im Films wird seine persönliche Tragödie dargestellt, es kommen nach und nach politische Intrigen und Affären an das Licht...

Durch viele verschachtelte Rückblenden werden Liebe, Ambitionen, Intrigen, Mord und Eifersucht dargestellt. Diese Zeitsprünge bedingen es, dass einige Charaktere doppelt besetzt sind, um jedem Alter gerecht zu werden. Besonders zu Beginn führt dies jedoch zu einigen Unklarheiten.

Roland Emmerichs Film ist an vielen Stellen sehr dramatisch und temporeich, so dass es nicht immer einfach ist, den Geschehnissen zu folgen. Jedoch trägt dies einer großen Spannung bei. Allerdings wäre es ohne Vorkenntnisse über Shakespeare und seine Zeit, wie beispielsweise das elisabethanische Weltbild, an gewissen Stellen schwer der komplexen Handlung zu folgen.

Der Film hält sich an die überlieferten Rahmendaten Shakespeares. Dennoch sollte man nicht aus den Augen verlieren, dass es sich lediglich um eine Theorie handelt, die jedoch sehr überzeugend und spannend umgesetzt wurde. Empfehlenswert für ansatzweise historisch Interessierte!