Werdohl. .

Der Werdohler Rat hat gestern den Haushalt 2012 verabschiedet. Legt man das Zahlenwerk zu Grunde, fehlen im kommenden Jahr 13,7 Millionen Euro in der Stadtkasse.

Zur Finanzierung der Schuldenlasten sind im Etat 2012 bis zu 45 Millionen Euro an Kassenkrediten vorgesehen. Dagegen rechnet Kämmerer Karl-Wilhelm Schlüter mit Einnahmen bei der Gewerbesteuer von rund 10 Millionen Euro. Der Hebesatz für die Gewerbesteuer bleibt unverändert bei 416 Prozent.

Die erneut immense Schuldenlast und mögliche Auswege waren dann auch das beherrschende Thema in der Sitzung. Die Fraktionsvorsitzenden blicken dem noch nicht beschlossenen Stärkungspakt Stadtfinanzen der rot-grünen Landesregierung mehr oder weniger hoffnungsvoll entgegen, weil es neben finanzieller Unterstützung auch Härten in die Stadt bringen könnte.

Ausgabenkontrolle wird schärfer

Mit Sorge blicken die Fraktionsvorsitzenden auch der Tatsache entgegen, dass die Stadt im Jahr 2013 überschuldet ist. Diese Einstufung bringt eine schärfere Ausgabenkontrolle durch die Bezirksregierung mit sich.

Neben möglichen, direkten Auswirkungen auf die Bürgerinnen und Bürger sehen die Fraktionsvorsitzenden auch die Handlungsfähigkeit der Kommunalpolitik weiter eingeschränkt. Cornelius Böttcher: „Das Gemeindefinanzierungssystem ist nicht nur pleite, es zerstört uns.“

Bei allen Moll-Tönen gab es auch optimistische Stimmung. „Auch wenn die Strecke manchmal holprig ist, die Entwicklung unserer Stadt ist insgesamt eher positiv“, sagte zum Beispiel der CDU-Fraktionsvorsitzende Stefan Ohrmann.