Herscheid. .
Die Grundschüler, die im kommenden Schuljahr die Hauptschule besuchen, können sich weiter auf kleine Klassen mit fast familiärer Betreuung freuen. „Bei 104 Schülern in fünf Klassen und bei acht Lehrern haben wir fast jede Pause Lehrerkonferenz, da wir allesamt im Lehrerzimmer versammelt sind. Da fällt vieles auf und kann sofort besprochen werden“, nannte Schulleiter Manfred Klose einen der vielen Vorteile „seiner“ Hauptschule, an der er seit mittlerweile 31 Jahren beschäftigt ist.
Zwischenmenschliches wird groß geschrieben
Aber die kleinen Klassen mit je etwa 20 Schülern bringen nicht nur Vorteile im Lehrplan, der intensiv durchgearbeitet werden kann. Vor allem der zwischenmenschliche Bereich wird bei Schülern und Lehrer groß geschrieben. So hat Vertrauenslehrer Ludwig Schirmer eine ganz eigene Auffassung des Begriffes „SV“ (Schülervertretung): „Ich sehe diesen Begriff als ‘Schüler übernehmen Verantwortung’ und durch viele Projekte wird genau dieser Begriff gelebt.“
Schülersprecherin Esif Yaman beschreibt die Projekte konkret: „Jeder Schüler der Klasse 10 bekommt ein Patenkind der Klasse 5, dem er die Schule zeigt, zur Turnhalle bringt, bei Problemen hilft, ihn also in der Schule betreut“, so Yaman. „Weitere Projekte wie die Schulhofgestaltung, die Öffentlichkeitsarbeit, Sitzbänke und Maltafeln haben sich die Schüler gewünscht und können auch umgesetzt werden“, so Schirmer zu den Wünschen der Kinder. „Wir stellen zufrieden fest, dass die Dinge, an denen die Schüler selbst mitwirken, länger halten. Schmierereien gibt es an der Schule nicht mehr, da die Schüler die Wände selbst mit neu gestaltet haben“, so Schulleiter Klose, zugleich Leiter der Kooperation Schule-Wirtschaft, die sich in den letzten Jahren hinsichtlich der Ausbildungsstellen für die Hauptschüler bewährt hat.
Auf die ab dem Schuljahr 2012/13 bevorstehende Inklusion ist die Schule bereits jetzt gut vorbereitet. „Unser autistischer Schüler in der Klasse fünf wird von der Busfahrt bis zur Heimkehr betreut“, so Anke Buczko, Integrationsfachkraft und Betreuerin des Schülers. In einen Raum für Entspannung und Bewegung können nicht nur Kinder mit Behinderung ihre Bedürfnisse ausleben. „In jeder zweiten großen Pause findet ein Entspannungskurs statt. Dieser Bereich wird in Zukunft stärker werden, denn der Anteil an Kindern mit ADHS hat zugenommen und wird weiter ansteigen“, so Buczko.