Kamen. .

Die sogenannte E-Zigarette ist inzwischen auch in den Schulen angekommen. Nicht in allen, aber in der ein oder anderen. Doch genau hier hat sie ebenso wenig zu suchen wie jeder andere Glimmstengel, sagt das NRW-Schulminsterium.

Junge Leute des Gymnasiums erzählen unumwunden, dass viele Mitschüler mittlerweile zur elektronischen Zigarette griffen. Und das keineswegs heimlich: Bisweilen, so ist zu hören, steige der Dampf aus diesen Geräten auf den Schulfluren oder in der Fünf-Minuten-Pause im Klassenzimmer auf. Auf dieses Phänomen angesprochen, erklärte die Schule, man habe keine Ahnung von E-Zigaretten.

Das ist umso erstaunlicher, als es seit Mitte Oktober einen Erlass des NRW-Schulministeriums gibt, der allen Schulen verliegt, wie Christoph Söbbeler, Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg, auf Anfrage schildert. Demnach ist das „Rauchen von E-Zigaretten auf dem Schulgrundstück im Zusammenhang mit schulischen Veranstaltungen verboten“. Das gelte auch, sagt Söbbeler, für Schulveranstaltungen außerhalb des Schulgrundstücks, beispielsweise auf Klassenfahren oder Ausflügen.

Hauptschule zeigtProblembewusstsein

Offensiv geht die Hauptschule mit dem Thema E-Zigarette um. „Wir hatten unlängst eine Situation auf dem Schulhof“, erzählt Frank Stewen, stellvertretender Schulleiter. Da hätten einige Schüler in der Pause an ihren elektronischen Zigaretten gezogen. Als eine Lehrerin auf das Rauchverbot auf dem Schulhof hingewiesen habe, seien die jungen Leute zunächst uneinsichtig gewesen: Das sei doch gar kein Rauch, der da aufsteige, sondern nur ein bisschen Dampf, verteidigten sie sich. Völlig ungefährlich. Die Lehrerin fackelte nicht lange; die E-Zigaretten mussten verschwinden. „Wir behandeln sie wie normale Zigaretten“, erklärt Stewen. „Es gilt das ausnahmslose Rauchverbot.“

So sehen es auch andere Kamener Schulleiter. „Scheinbar ist die E-Zigarette hier nicht an der Tagesordnung“, sagt Dr. Klaus Hoffmann, Schulleiter der Gesamtschule. An seiner Schule habe es dazu jedenfalls bisher noch keine Debatte gegeben“, sagt er. Aber egal, was da irgendwann geraucht würde, auf dem Schulgelände sei es verboten.

Peter Wehlack, Leiter der Fridtjof Nansen-Realschule erklärt: Das Rauchverbot gilt für Schüler, aber auch für alle Kollegen, egal ob sie eine E-Zigarette oder eine normale rauchten.

Das Schulministerium geht noch einen Schritt weiter: Es beabsichtigt, die neue Variante des Rauchens bei den schulischen Präventionskampagnen mit einzubeziehen.