Schalksmühle.

. Die Schere zwischen vorhandenen und belegten Kindergartenplätzen klafft immer weiter auseinander. Eine Momentaufnahme: Von 305 Plätzen im Kindergartenjahr 2011/2012 sind zurzeit 281 besetzt. Noch mildert das hohe Tempo, mit dem die Träger der sechs Kindertageseinrichtungen in der Gemeinde Plätze zur Betreuung von Mädchen und Jungen unter drei Jahren einrichten, das Problem. Inzwischen ist Schalksmühle bei einem Versorgungsgrad von 25 Prozent angelangt. Wie die Entwicklung weiter läuft, ist offen.

„Zurzeit brauchen wir alle sechs Einrichtungen“, gab Bürgermeister Jörg Schönenberg in der Sitzung des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familie ein klares Bekenntnis zu den Kita-Standorten in der Gemeinde ab. Auch er kann nicht absehen, wie es in den kommenden Jahren weiter geht. Heute findet das jährliche Treffen der Träger beim Märkischen Kreis statt. Ende des Monats kommen sie dann am runden in Tisch in Schalksmühle zusammen, um gemeinsam mit der Gemeinde die Zukunft zu planen. Dabei werden auch mögliche Folgen von Gesetzesänderungen eine Rolle spielen, beispielsweise das beitragsfreie letzte Kindergartenjahr. „Diese Regelung könnte Raum für neue Entwicklungen schaffen“, erläuterte Jörg Schönenberg. Bekanntlich sei die Nachfrage nach Kindergartenplätzen auch von der Frage bestimmt, ob sich die Eltern einen solchen Platz leisten könnten.

„Mit Konzeptenganz nah am Ball“

Dass auf Dauer nicht alles so bleiben kann, wie es ist, deutete der Rathaus-Chef in der Ausschusssitzung schon an. „Eltern können nicht grundsätzlich davon ausgehen, dass sie einen Platz für ihren Nachwuchs vor der Haustür erhalten“, sagte er.

Ausschussvorsitzende Heide Bachmann (UWG) bedauerte, dass die aktuellen Änderungen des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) wenig am erheblichen bürokratischen Aufwand in der Kitas ändern. „Alle Gesetzes aus der letzten Zeit haben die Bürokratie vor Ort unnötig aufgebläht“, sagte sie.

Lob gab es für die beiden kommunalen Kindertageseinrichtungen, die Kita Wansbeckplatz und die Kita „Villa Kunterbunt“ in Dahlerbrück. „Sie sind mit ihren pädagogischen Konzepten ganz nah am Ball“, sagte Guido Pahde (SPD). Beide Einrichtungen verschafften dem Ausschuss einen Einblick in ihre Arbeit. So betreut die Villa Kunterbunt zurzeit fünf Mädchen und Jungen unter drei Jahren. Ein sechstes kommt im Januar hinzu. In der Kita Wansbeckplatz werden ebenfalls sechs Plätze für die U3-Betreuung angeboten. In der integrativen Gruppe wird zurzeit ein Kind betreut. 16 der 64 Mädchen und Jungen haben einen Migrationshintergrund. Acht Kinder, berichtete Einrichtungsleiterin Ulrike Hesse, sprächen zu Hause kein Deutsch.