Overberge. . Die Behauptung von Erwachsenen, viele Grundschüler würden in ihrer Freizeit nur vor dem Fernsehgerät sitzen oder mit dem Computer spielen, stimmt nicht - jedenfalls nicht für die Klasse 3a der Overberger Grundschule.
Die Behauptung von Erwachsenen, viele Grundschüler würden in ihrer Freizeit nur vor dem Fernsehgerät sitzen oder mit dem Computer spielen, stimmt nicht - jedenfalls nicht für die Klasse 3a der Overberger Grundschule.
Davon konnte sich am Mittwochmorgen der Bundestagsabgeordnete Oliver Kaczmarek persönlich überzeugen. Er und viele andere Politiker, Schauspieler oder Journalisten besuchen in diesen Tagen Schulklassen, um die Kinder für Bücher und das Lesen zu begeistern.
Kinder solle ihre Rechte einfordern
Als Oliver Kaczmarek aus dem Lieblingsbuch seiner Kinderzeit, dem „Räuber Hotzenplotz“ von Ottfried Preußler, vorlesen wollte, musste er Feststellen, dass eine Reihe von Schülerinnen und Schülern von Klassenlehrerin Melanie Ludwig diese Geschichten von Kaspar, Seppel, der Großmutter und dem Wachtmeister längst kennen.
Einige haben sogar schon den Fortsetzungsroman gelesen, oder die spannenden Geschichten von den Drei Fragezeigen, TKKG oder Harry Potter. Andere schauen auch in Tageszeitungen hinein
Wer jüngere Geschwister hat, ist inzwischen sogar schon selbst zum Vorleser geworden. Vermutlich werden künftig die Kleinen ihnen am Abend vor dem Schlafengehen noch stärker an den Lippen hängen, denn ihr Gast zeigte gekonnt, wie man seine Zuhörer in den Bann zieht. Da wird dann plötzlich der Raub einer Kaffeemühle zu einer Geschichte mit knisternder Spannung. Lesen bereitet nicht nur Vergnügen, sondern ist auch eine wichtige Grundlage, um sich zu informieren. Das wurde anschließend für alle deutlich, als der Bundestagsabgeordnete mit den Mädchen und Jungen über die Kinderrechte informierte.
Für sie macht im Augenblick die UNICEF, die Kinderhilfsorganisation der Vereinten Nationen, weltweit Werbung: bei den Erwachsenen, damit sie sie einhalten, und bei den Kindern, damit sie sie kennen und auch einfordern.
Die Kinderrechte lassen sich in zehn zentralen Forderungen zusammenfassen, die die Klasse 3a und danach die Klasse 3b von Ann-Kristin Thöne ausführlich diskutierten. Dazu gehören zum Beispiel, dass Kinder nicht geschlagen werden dürfen, dass sie jeden Tag satt werden können und zur Schule gehen dürfen, damit sie später als erwachsene ihr Leben vernünftig gestalten können.
Bevor sich Oliver Kaczmarek verabschiedete, gab es als Geschenk für jedes Kind die offizielle Tragetasche des Bundestags mit Informationen über Kinderrechte und auch über die Kinderkommission des Deutschen Bundestags. „Wenn ihr Probleme habt, könnt ihr euch an diese Kommission wenden“, ermunterte der Politiker die Kinder, selbst aktiv zu werden.