Horstmar. .

Die Deutsche Bahn stuft den Bahnhof Preußen als verstärkt von Vandalismus gefährdet ein. Das gilt als Voraussetzung für Nachbesserungen in puncto Sicherheit. Von der DB Station & Service selbst ist allerdings nicht viel zu erwarten.

Der Bahnhof Preußen soll bekanntlich im Jahr 2013 umfänglich modernisiert werden. Die CDU hatte sich kürzlich über die Pläne informieren lassen und Mängel bei der Sicherheit für Fahrgäste entdeckt. Die geplante Videoüberwachung reiche nicht aus, es fehle eine Notrufsäule.

Auf Nachfrage unserer Redaktion erklärte das für den Umbau zuständige Bahn-Tochterunternehmen DB Station & Service, dass Nachbesserungen im Zuge der Modernisierung aufgrund der fortgeschrittenen Planungsphase nicht mehr möglich seien. 2012 soll die Ausführungsplanung beginnen. Was die Installation einer Notrufsäule und einer umfänglichen Videoüberwachung betrifft, kündigte Station & Service-Sprecher Stephan Goertz aber eine Einzelfallüberprüfung an. Deren Ergebnis liegt nun vor.

DB Station & Service plant danach wie gehabt mit zwei Kameras, die am Bahnsteig und im Personentunnel installiert werden und von dort den neuen Personenaufzug kontrollieren sollen. Möglicherweise könne die Videoüberwachung später auf den gesamten Bahnsteig und die Personenunterführung auch in Richtung Ausgang erweitert werden.

Zwei Kameras geplant

Das wolle man gemeinsam mit der Polizei bei dem Termin klären, bei dem es um die genauen Aufstellpositionen der Kameras gehen wird, so Stephan Goertz.

Eine Entscheidung darüber könne aber erst im Nachgang, also zum Ende der Modernisierung hin, erfolgen. Um die Notwendigkeit dafür nicht aus dem Auge zu verlieren, „wird vorab grundsätzlich eine erhöhte Vandalismusgefährdung in Preußen angesetzt“, so Goertz.

Was die von der CDU eingeforderte Notrufsäule auf dem Bahnsteig betrifft, teilte das Bahn-Unternehmen mit, dass sie „in dieser Form DB-seitig nicht mehr eingesetzt wird“. Stattdessen würden heutzutage Infostelen installiert. Sie hätten „annähernd dieselben Funktionen“, so Goertz. Bei Auslösung werde die Sicherheitszentrale (3S-Zentrale) in Dortmund informiert, die dann unmittelbar „die erforderlichen Schritte einleiten kann“.

Allerdings wird eine Infostele von der Bahn-Tochter nicht auf Bahnhöfen der Kategorie 5 aufgestellt. Zu der zählt der Bahnhof Preußen. Goertz wies auf die Möglichkeit einer späteren Nachrüstung beispielsweise auf Initiative der Stadt hin. „Das Leerrohr bei Montage auf dem Bahnsteig werden wir in unserer Prüfung berücksichtigen.“

Die Stadt kündigte unterdessen Gespräche mit dem Eigentümer des vorderen Bahnhofsgebäudes, dem Unternehmer Willi Kanne, an. Gemeinsam wolle man darüber reden, so Beigeordneter Matthias Buckesfeld, wie die gesamte Bahnhofssituation durch zusätzliches privates und städtisches Engagement aufgewertet werden kann. Die Bahn modernisiert bekanntlich nur ihren Bereich, der hinter der Zwischentür in der Personenunterführung beginnt.