Bergkamen.. Wenn auf den Bergkamener Weihnachtsmärkten festliche Musik erklingt, egal ob sie live daherkommt oder aus der Konserve, hält auch die Gema die Hand auf. Sie verwaltet die Aufführungsrechte von Komponisten, Arrangeuren und Verlagen und verlangt von allen, die so etwas öffentlich aufführen, einen Obolus.
Wenn auf den Bergkamener Weihnachtsmärkten festliche Musik erklingt, egal ob sie live daherkommt oder aus der Konserve, hält auch die Gema die Hand auf. Sie verwaltet die Aufführungsrechte von Komponisten, Arrangeuren und Verlagen und verlangt von allen, die so etwas öffentlich aufführen, einen Obolus.
Höhe der Zahlung oftVerhandlungssache
Doch gegenüber den Weihnachtsmärkten in größeren Städten werden die Organisatoren der Stadtteilweihnachtsmärkte in Bergkamen nicht stärker zur Kasse gebeten als in den Vorjahren.
„Wir haben immer schon unsere Gema-Gebühren nach der Fläche des Weihnachtsmarkts bezahlt“, erklärt Helmut Holtmann, auf dessen Bäckerei-Gelände traditionsgemäß am zweiten Adventwochenende das festliche Treiben der Gewerbetreibenden an der Rünther Straße über die Bühne geht. Genau gegen diese Flächenregelung, die die Gema nun generell anwendet, haben Städte wie Bochum geklagt und vor Gericht verloren. Die Zeit der günstigen Zahlungen, die sich nach Besucherzahlen richtet, ist dort juristisch verordnet worden.
Es scheint aber keine festen Gema-Sätze zu geben. „Das ist Verhandlungssache“, betont Holtmann. Er will über das Ergebnis dieser Gespräche in Euro und Cent beziffert allerdings nicht öffentlich reden.
Ähnlich sehe die Lage beim Weihnachtsmarkt in Bergkamen-Mitte aus, erklärte der Chef der Interessengemeinschaft „Die Nordberger“, Rolf Stürenberg-Jung. Dieser Weihnachtsmarkt geht ebenfalls traditionell als erster ab 25. November an den Start. Diesmal sollen die Buden nicht in Richtung Parkplatz des Nordberg-Centers, sondern in Höhe des Pavillons in der Fußgängerzone stehen.
Ausfallen muss allerdings der Test, ob die Gema auch Zugriff auf polnisches Liedgut hat und für deren Rechteinhaber abkassiert. Ein Auftritt eines Chores oder einer Musikgruppe aus der Partnerstadt Wieliczka ist auf dem Nordberg-Weihnachtsmarkt nicht geplant.
Ganz fein raus sind die sozialdemokratischen Organisatoren des Oberadener Weihnachtsmarkt am dritten Adventswochenende. Aus ihren Einnahmen muss der SPD-Ortsverein Oberaden nämlich nichts in Richtung Gema abzweigen. „Wir profitieren hier von einem Rahmenvertrag der Bundes-SPD mit der Gema, durch den solche Aktivitäten der Ortsvereine bereits abgegolten sind“, erklärt der stellvertretende SPD-Ortsvereinsvorsitzende Dieter Mittmann. Der Reinerlös des inzwischen 15. Oberadener Weihnachtsmarktes auf dem Museumsplatz kann deshalb wie in den Vorjahren ohne weitere Abzüge einem guten Zweck zur Verfügung gestellt werden
Allerdings hält Mittmann auch ein dickes Paket an Formularen in den Händen. „Hier sollte jeder Chor und jede Musikgruppe eintragen, welche Musikstücke er vortragen will.“
Diesen Papierkrieg konnten die SPD-Organisatoren durch Verhandlungen mit der Gema für diesen Weihnachtsmarkt noch abwenden.
Doch Mittmann ahnt, dass sich der Ortsverein künftig kaum diesem Bürokratismus entziehen kann.