Werdohl. .

Alle Ratsfraktionen sind für eine Teilnahme am Stärkungspakt Stadtfinanzen der rot-grünen Landesregierung – die CDU sogar schon für das „laufende Haushaltsjahr“.

Mit dem Pakt soll klammen Kommunen unter die Arme gegriffen werden. 34 Städte und Gemeinden, denen 2013 die Überschuldung droht, sollen bereits kommendes Jahr Geld erhalten. Werdohl ist nicht dabei. Die Finanzspritze ist an strenge Sparvorgaben für die kommunalen Haushalte gebunden.

Die CDU-Fraktion forderte gestern Abend im Hauptausschuss: „Je eher auch Werdohl zusätzlich Unterstützung erhält, desto besser. Die Finanzlage unserer Stadt rechtfertigt durchaus eine Teilnahme bereits in diesem Jahr.“ Auch zu anderen Themen legten die Fraktionen Anträge zum Haushalt 2012 (erwartetes Defizit: 13, 3 Millionen Euro) vor.

Die Verwaltung soll die Wirtschaftlichkeit aller städtischen Gebäude prüfen. Konkret sollen 60 000 Euro für die weitere Sanierung des Gewerbehofes zunächst gesperrt werden.

Für die Volkshochschule Lennetal soll ein Raumkonzept vorgelegt werden. Die CDU hält die Räume der jetzigen Pestalozzischule für geeignet, wenn der Standort der Förderschule komplett aufgegeben wird.

LED-Technik bei der Straßenbeleuchtung soll auf Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit geprüft werden. Entsprechende Mittel für 2012 sollen zunächst gesperrt werden.

Auch SPD und FDP möchten die weitere Sanierung des Gewerbehofes zunächst stoppen, Wirtschaftlichkeit, Vermarktungsmöglichkeiten und Abrisskosten prüfen lassen.

Das mit Lüdenscheid und Altena betriebene Gewerbegebiet Rosmart soll von einem unabhängigen Geschäftsführer vermarktet werden.

Die Sanierung der Gewerbestraße soll zurückgestellt werden, bis der Radweg Lenneroute angebunden ist.

Werdohl soll Standort eines neuen Integrationszentrums im Märkischen Kreis werden.

Auch die Werdohler Bürgergemeinschaft (WBG) fordert, das Gewerbegebiet Rosmart unter eine externe Leitung zu stellen. Dazu sollen die Kaufpreise für Grundstücke gesenkt werden.

Im Gegensatz zur CDU möchte die WBG die kurzfristige Einführung von LED-Straßenleuchten noch forcieren. Dazu soll die neue Technik eventuell auch in Schulen zum Einsatz kommen. Um dies umzusetzen, fordert die WBG ein Konzept von der Verwaltung.

Wenn in den kommenden Jahren Hausmeister-Stellen an Schulen frei werden, sollen Einsparpotenziale ausgelotet werden.