Bergkamen. . Bergkamen kann sich als „Stadt der Öko-Energie“ bezeichnen. Ein Großteil ihres Stromverbrauchs wird inzwischen aus erneuerbaren Energien abgedeckt.

Bergkamen könne sich mit Fug und Recht als „Stadt der Öko-Energie“ bezeichnen, meint Bürgermeister Roland Schäfer. Denn ein Großteil ihres Stromverbrauchs werde inzwischen aus erneuerbaren Energien abgedeckt, unterstreicht er im frisch gedruckten „Energiebericht 2010“ der Stadt Bergkamen.

Der Anteil von Öko-Strom wird noch weiter steigen. Denn die RAG-Tochter „Minegas“ plant, die Produktion von elektrischer Energie aus Grubengas am Standort Schacht III in Rünthe zu steigern.

Dort sind drei Kraftwerksmodule installiert, und dabei soll es nach aktuellen Minegas-Plänen auch bleiben. Nur die drei Module sollen künftig – auch wegen des günstigen Bedingungen – auf Volllast gefahren werden. Bisher sind die drei Module auf eine Leistung von „nur“ 3,2 Mio. Megawatt ausgelegt, weil das Kabel, das die Energie zum nächsten Übergabepunkt in das Netz der Gemeinschaftsstadtwerke transportiert, eine höhere Kapazität nicht aushält.

Zurzeit sprechen Minegas und GSW darüber, ein zweites, zusätzliches Erdkabel mit einer Länge von rund 400 Metern zu verlegen. Die drei Module am Schacht III könnten dann 4 Megawatt Leistung bringen.

Auf dem „Papier“ hätten dann diese drei Grubengas-Module die gleiche Leistung wie rund 300 auf Bergkamener Dächern installierte Solarstromanlagen. Die Produktion von Strom aus Energie, die aus der Tiefe kommt, liegt aber um ein Vielfaches höher.

Laut Energiebericht lieferten 2010 die Photovoltaikanlagen pro Jahr 2675 MWh Strom. Vom Schacht III in Rünthe flossen aber 19 648 MWh, also fast das Achtfache. Nach der Verlegung des zusätzlichen Kabels werden es rund 7000 MWh mehr sein.

Ein wesentlicher Grund für die größere Produktivität ist, dass die Grubengas-Module rund um die Uhr arbeiten können. Von Solaranlagen gibt es indes nachts keinen und tagsüber bei schlechtem Wetter weniger Strom. Etwas ergiebiger ist die Windenergie. Das Windrad in Overberge hat eine Leistung von einem Megawatt und hat im vergangenen Jahr 961 MWh Strom erzeugt.

Der Krösus unter den Bergkamener Lieferanten von Strom nach dem Regenerativen Energie-Gesetz ist das Biomassekraftwerk auf dem ehemaligen Monopol-Gelände. Dort wurden 2010 rund 135.402 MWh Strom produziert. Das Modul an der ehemaligen Deponie in Rünthe kam immerhin noch auf 820 MWh.

„Betrachtet man den Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtstromverbrauch, liegt die Stadt Bergkamen auf Kreisebene mit rd. 64 Prozent mit großem Abstand an erster Stelle“, heißt es dazu zusammenfassend im Energiebericht der Stadt Bergkamen. Hinzu komme, dass der gesamte kommunale Gebäudebestand sowie die Straßenbeleuchtung im Stadtgebiet mit Strom aus Wasserkraft versorgt werde.