Lüdenscheid. .

„Leser wollen LÜD zurück“ – so titelte die WR bereits im Juni 2010. Damals war ein Professor aus Heilbronn gerade mit seiner bundesweiten „Initiative Kennzeichen-Liberalisierung“ an den Start gegangen. Im benachbarten Altena gibt es seit Donnerstag offiziell ein klares Bürger-Votum für das gute alte AL-Kennzeichen. Und in der Bergstadt? Hier kann sich immerhin der heimische SPD-Landtagsabgeordnete Gordan Dudas vorstellen, „die Marke Lüdenscheid auch durch ein eigenes Kennzeichen hervorzuheben“.

CDU glaubt nicht an Schub fürs Stadt-Image

Bislang ist kreisweit bekanntlich nur das MK-Kennzeichen am Auto zugelassen. Dudas kann sich stattdessen gut ein „LS“ vorstellen. Und weniger ein „LÜD“, denn: So eine dreistellige Buchstaben-Kombination „hat doch immer etwas Provinzielles“, findet der Politiker. Allerdings, so Dudas, müsse „LS“ dann auch einheitlich für alle Lüdenscheider Autos gelten. Damit die Sache wirklich wirkt. Und kostenneutral für die Stadt müsse das Ganze auch sein.

In der Lüdenscheider SPD-Fraktion hat Dudas das Kennzeichen-Thema schon einmal „locker“ angesprochen. Wolle man nun tatsächlich ernst machen mit der Diskussion darüber, rechnet Dudas durchaus mit Kontroversen – allein partei-intern. Ein Antrag im Verkehrsausschuss oder im Rat könnte das Thema formell auf die politische Agenda bringen – „am besten natürlich parteiübergreifend“, so Dudas. Momentan allerdings habe die Lüdenscheider Politik andere Sorgen, sagt er. Etwa die Beratungen über den städtischen Haushalt 2012.

Zumindest in diesem Punkt ist sich Dudas mit CDU-Fraktionschef Oliver Fröhling einig. „Von einem LS- oder LÜD-Kennzeichen wird das Image Lüdenscheids auch nicht viel besser“, sagt er, fürchtet neuen Verwaltungsaufwand samt möglicher Mehrkosten. Erst vor zwei Jahren habe man im MK die speziellen Behörden-Kennzeichen abgeschafft, so Fröhling, aus Kostengründen.

Er sei noch von keinem Lüdenscheider auf das Kennzeichen-Thema angesprochen worden, so Bürgermeister Dieter Dzewas. Sein Fazit: „Offenbar brennt’s den Bürgern nicht so unter den Nägeln.“