Lünen.

Dieser Besuch von McDonalds unweit der Polizeiwache am 26. November ist für einen 23-jährigen, zurzeit arbeitslosen Lüner wohl der teuerste aller Zeiten in einem Fastfood-Laden. Für die Prügelei mit einem Mitarbeiter der Imbisskette verurteilte ihn das Jugendschöffengericht wegern vorsätzlicher Körperverletzung gestern zu einer Geldstrafe von 70 Tagessätzen zu je 15 Euro.

Zwei weitere Angeklagte, 20 und 24 Jahre alt, wurden freigesprochen, der eine von ihnen aber nur nach dem Prinzip „Im Zweifel für den Angeklagten“, weil das Gericht seine Beteiligung an der Schlägerei nicht mit der notwendigen Sicherheit feststellen konnte. Das 31-jährige Opfer war nach einer ausgekugelten Schulter und einer Operation rund fünf Monate arbeitsunfähig.

Fünf junge Männer – teilweise alkoholisiert – waren an dem Tattag abends in einem Pkw zum Autoschalter gefahren, hielten aber erst am Ausgabeschalter an und wollten nach der Bitte des Mitarbeiters nicht zurücksetzen, um die Bestellung am ersten Schalter zu ordern.

Dann folgen die ersten beleidigenden Wortfetzen hin und her, einer der jungen Männer soll „Scheiß Ausländer“ gerufen haben, die jungen Männer wollen „Nazis“ gehört haben, auf dem Pkw stand hinten „Boehse Onkelz“ oder „Ruhrpott“, sie sollen ziemlich kurz geschoren gewesen sein (im Gerichtssaal sah man nur brave Frisuren).

Der McDonalds-Mann verließ seinen Autoschalter, der Beifahrer das Auto, weitere Beleidigungen mündeten in ein Gerangel und in eine handfeste Schlägerei mit den geschilderten Folgen. Das Opfer hatte zwischendurch eine zwei Meter lange Papprolle geholt, um sich damit zu verteidigen. Ein weiterer Pkw-Insasse drohte mit einer Flasche, schlug aber nicht zu.

Ein weiterer junger Mann war ausgestiegen, um den Beifahrer angeblich von der Prügelei zurückzuziehen. Es sei denkbar, dass er auch geschlagen habe, sagte Richter Hubert Bußmann, aber die Zeugenaussagen seien nicht eindeutig gewesen.

Die Polizei um die Ecke hatte sich auf Anruf schon in Marsch gesetzt, musste dem Wagen mit den hungrigen Jungs aber bis Burger King folgen. Die vielen Zeugen konnten wenig Verwertbares berichten, weil sie zuviele Ungereimtheiten berichteten,