Nach der Brandstiftung in Barkenberg befürchten Experten, dass der gesamte Innenausbau entfernt werden muss.

Seit Monaten geht in Dorsten der Feuerteufel um und versetzt die Bürger in Angst und Schrecken. Der zuletzt schlimmste Fall war die Brandstiftung in der Turnhalle der Gesamtschule Wulfen in der Nacht zum Mittwoch. Die Stadt rechnet mit mehreren Hunderttausend Euro Schaden und erwartet, dass die Vierfach-Turnhalle lange Zeit gesperrt sein wird.

Erste Untersuchungen von Experten haben am Donnerstag ergeben, dass das Feuer zwar „nur” in der letzten der insgesamt vier Hallen gelegt wurde, dass aber alle Hallen in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Da wo es gebrannt hat, ist ein Teil des Fußbodens zerstört, haben sich die Fenster verzogen, sind Decke und Wände schwarz. Aber auch die drei anderen Bereiche, die durch bewegliche Wände von einander abgetrennt werden können, sind völlig verrußt.

Experten befürchten nun, dass der gesamte Innenausbau entfernt werden muss. Es könnte zu chemischen Reaktionen der Dämmmaterialien kommen und Salzsäure gebildet werden, die sich zu den in den Wänden liegenden Leitungen durchfrisst und diese zerstört, wie die Stadtsprecherin Lisa Bauckhorn erklärt. Überhaupt noch nicht geklärt ist, wieviele Schadstoffe in der Halle unterwegs sind. Das soll im Laufe der nächsten Woche gemessen werden. Für die Ergreifung des Täters hat die Stadt eine Belohnung ausgesetzt.

Immer noch gesperrt ist auch die Bonifatiuskirche (siehe Bericht oben). In dem Fall aber wurde inzwischen Anklage erhoben. Wie der Essener Staatsanwalt Gutjahr erklärt, wird ein 15-jähriger Schüler aus Dorsten beschuldigt, den Brand in der Kirche gelegt zu haben. Der Jugendliche befindet sich in Unterbringung. Bis zum Sommer soll es zur Verhandlung kommen.

Wie der Staatsanwalt weiter erklärt, leugnet er die Brandstiftung in der Kirche. In diesem Fall sei der Schüler aber von Zeugen eindeutig gesehen worden. Andere Delikte, wie eine Brandstiftung in einem Keller an der Luisenstraße, habe er dagegen zugegeben.