Unna. .

Seit drei Wochen steht ein silbergrauer Toyota Avensis auf dem Bordstein am Bornekamp-Freibad. Im hinteren Teil des Fahrzeuges liegt jede Menge Werkzeug. Und falsch herum ist der Wagen auch geparkt. Nur: Vermutlich wird das Auto da noch länger stehen. Eine Wegfahrsperre der Stadtkasse Unna ist am linken Vorderrad des Wagens montiert. Die Türschlösser zieren Pfandsiegel. Ohne Hilfe und Einwilligung der Stadt Unna kann und darf der Halter das Fahrzeug nicht bewegen.

„Der Halter hat noch offene Forderungen bei uns zu begleichen“, sagt Oliver Böer, Sprecher der Stadt. Und weil Vollstreckungsmaßnahmen seitens der Stadt bisher erfolglos geblieben sind, haben die Mitarbeiter der Stadtkasse zu dem drastischen Mittel gegriffen. Es seien noch Verwarnungsgelder wegen falschen Parkens offen, so Böer.

Auto abschleppen
und versteigern

Zwei dieser so genannten Parkkrallen besitze die Stadtverwaltung. Ihr Einsatz sei aber höchst selten, so der Stadtsprecher. Seit einer Woche ist eine nun bei dem Toyota im Bornekamp im Einsatz.

Die Nutzung von Parkkrallen ist für Vollstreckungsbehörden grundsätzlich ein effektives Mittel. Das Auto bleibt eben des Deutschen liebstes Kind. Und die meisten Zeitgenossen sind schlichtweg auf ihren fahrbaren Untersatz angewiesen. „Wir legen den Leuten ihr Auto natürlich nicht still, wenn sie bei uns mit zehn oder zwanzig Euro säumig sind, erklärt Oliver Böer. Es müsse ein nennenswerter Betrag aufgelaufen sein, ehe die Kralle ausgepackt wird.

Was jetzt aus dem Toyota wird, da wartet die Stadt noch ein Weilchen ab. „Es kann ja sein, dass der Halter im Urlaub oder erkrankt ist.“

Sollte der Schuldner sich allerdings in absehbarer Zeit nicht melden, hätte die Stadt die Möglichkeit Wagen auf Kosten des Halters abschleppen zu lassen. Anschließend könnte sie das Auto versteigern und mit dem Erlös die Schulden begleichen.