Bönen. .
Der alltägliche Wahnsinn. Wenn die Radiosender ihre Beiträge unterbrechen müssen, um wieder einmal aktuell eine Staumeldungen über den Äther zu senden, dann darf das Teilstück der Autobahn A2 zwischen Rhynern, Bönen, Nordbögge und Kamener Kreuz nicht fehlen. So war das gestern. So wird das morgen sein. Wahrscheinlich wird es sogar noch ein paar Monate zu bleiben.
Die Nerven derjenigen, die dieses Nadelöhr regelmäßig zu überwinden haben, sind schon lange arg strapaziert. Wenn nicht alles täuscht, dann dürfte das auch noch geraume Zeit so bleiben. Der Landesbetrieb Straßenbau NRW baut dieses Teilstück auf sechs Spuren aus.
Zahlreiche Unfälle erschweren die Arbeiten zusätzlich, so dass der Termin der Fertigstellung der Bundesautobahn in diesem Bereich noch immer nicht genau fixiert scheint. „Vor Weihnachten soll der Verkehr in beiden Richtungen ungehindert über jeweils drei Spuren laufen“, ließen sich Verantwortliche in dieser Woche als Fertigstellungstermin entlocken. Immer voraus gesetzt, dass das Wetter mitspielt. Aber wer von uns weiß schon, wie hart der Herbst und dann folgende Winter werden?
Gestern früh vor Ort. Der Verkehr auf der durch den Erweiterungsbau verengten Autobahn zwischen der Industriestraße in Bönen und der Weetfelder Straße im Industrie- und Gewerbepark „Am Mersch“ geht nur schrittweise voran.
Manchmal kommt er auch ganz zum Erliegen. Ganz anders offenbart sich dagegen die Geschwindigkeit der gewerblichen Arbeitnehmer, die auf der gegenüber liegenden Seite im Einsatz sind.
Hier ist Bewegung angesagt. Manchmal auch Eilschritt. Die Arbeiter setzen beim dreispurigen Ausbau an dieser Stelle zum Endspurt an. Mensch, Material und Maschine sind gleichermaßen angespannt im Einsatz. Der Termin drängt. Manchmal sicherlich auch der Vorgesetzte. Der Termin „Fertigstellung spätestens Weihnachten“ schwebt wie ein Damoklesschwert über sie.
Der Guss-Asphalt ist bereits aufgetragen. Noch in diesem Monat soll der Flüsterasphalt folgen. „Das geht aber nur“, erklärt einer der Mitarbeiter, „wenn die Außentemperaturen über zehn Grad betragen. Und trockenes Wetter müsse auch sein. Das Wetter wird also das Zünglein an der Waage bleiben.
Sollte der Wettergott mitspielen, muss der Verkehr komplett auf die fertige Seite umgelegt werden, um dann den Flüsterasphalt auf der Gegenfahrbahn einzubringen. Hoffentlich ist es zu diesem Zeitpunkt trocken und die Außentemperaturen weisen mehr als 10 Grad Celsius aus.