Lünen. .
Über mangelnde Zivilcourage beklagt sich eine Schülerin aus Bergkamen, die am Rande des Berufsinformationstages am Mittwoch zunächst vergeblich versucht hatte, Passanten zum Eingreifen in eine Schlägerei zwischen Schülern zu bewegen.
Die Schülerin war mit einem Freund, nachdem beide ihr Tagesprogramm absolviert hatten, vom Info-Tag zum Skate-Park auf dem nahen Parkplatz gegangen.
Passanten wollten
nicht eingreifen
Dort entwickelte sich zwischen dem Jungen und einem gleichaltrigen Schüler zunächst eine verbale Auseinandersetzung, die später in eine Schlägerei ausartete. Dabei hatte zunächst die Bergkamenerin versucht, einzugreifen, dann bei Passanten Hilfe gesucht. Die dachten aber gar nicht daran, sie zu unterstützen: Eine Gruppe junger Leute reagierte mit spöttischem Lachen, zwei Erwachsene mit der Aufforderung, der inzwischen am Boden liegende Freund der Schülerin solle doch zurückschlagen – und gingen weiter.
Eingegriffen haben schließlich die Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes, welche auf dem nahem Veranstaltungsgelände im Einsatz waren. Diese hatten auch die Polizei informiert, welche inzwischen wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt: Auf den am Boden liegenden Schüler war weiter eingetreten worden.
Auch die Stadt Lünen kennt den Fall. Es sei sehr bedauerlich, dass sich am Rande des Berufsinformationstages Derartiges abgespielt habe, so Sprecherin Simone Kötter.
Das Geschehen habe sich aber nicht auf dem Veranstaltungsgelände abgespielt, betonte sie. Es sei sehr schade, dass am Rande einer Veranstaltung mit 3000 Schülern, bei der ansonsten alles gut verlaufen sei, einige Wenige derartig auffallen würden.
Doch lasse sich eben bei so großer Beteiligung kaum jeder Einzelne ständig überwachen – erst recht nicht abseits des eigentlichen Geländes. In der Pflicht sieht sie hier die Lehrkräfte, für die eine Aufsichtspflicht bestehe.
Lehrkräfte haben
Aufsichtspflicht
Die Schülerin und ihre Mutter, deren Namen unserer Redaktion bekannt sind, ärgern sich vor allem über den Mangel an Zivilcourage – wenn denn schon niemand selbst eingreifen wollen, so hätte doch wenigstens jemand zum Telefon greifen und die Polizei rufen können, so die Mutter.