Lünen.

Das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium biegt auf dem Weg zur Europaschule auf die Zielgerade ein. Mit einem gerade begonnenen, länderübergreifenden Umwelt-Projekt wird das letzte noch fehlende Kriterium für die Zertifizierung erfüllt.

Voraussichtlich im März nächsten Jahres wird sich das Gymnasium offiziell „Europaschule in Nordrhein-Westfalen“ nennen dürfen. In Lünen wäre das „Freiherr-vom-Stein“ die erste Schule mit diesem Prädikat. Die nächsten Europaschulen befinden sich in Dortmund (Gesamtschule Wambel, Robert-Schuman-Berufskolleg und Siegfried-Drupp-Grundschule), in Hamm (Beisenkamp-Gymnasium) und in Unna (Geschwister-Scholl-Gesamtschule). NRW-weit sind derzeit 126 Schulen zertifiziert.

Europaschulen sollen durch ihr Engagement den europäischen Gedanken fördern. Das wird am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium seit langem praktiziert. Es gibt bilingualen Unterricht, internationale Schulpartnerschaften unter anderem mit Frankreich und Spanisch bzw. Russisch als zusätzliches Sprachangebot neben Englisch, Französisch und Latein.

Mit dem in dieser Woche gestarteten Comenius-Projekt „Don’t waste your future“ (übersetzt: Verwüste nicht Deine Zukunft) wird die letzte fehlende Voraussetzung für den Titel Europaschule erfüllt. Ziel des auf zwei Jahre angelegten Projektes ist es, in Zusammenarbeit mit anderen Schulen in Europa das Umweltbewusstsein an den einzelnen Schulstandorten nachhaltig zu verbessern.

An dem außerunterrichtlichen Projekt nehmen neben dem Stein-Gymnasium eine Schule in Isparta/Türkei, in Bormio/Norditalien, in Castelvetrano-Trapani/Sizilien und Lousade/Portugal teil. Das Internet wird bei der Verständigung untereinander eine große Rolle spielen.

Das Interesse der Stein-Schüler an der Mitarbeit war enorm, teilten Matthias Noé, Martine Reher, Eva König und Detlef Sukrau als zuständige Lehrer mit. Aus 60 Interessenten musste eine Gruppe von 25 Projektteilnehmern ausgewählt werden.

Sie ist gerade dabei, einen Fragenkatalog für eine Schülerumfrage zum Thema Energie zu entwerfen – in Absprache mit den anderen Projektschulen. Erste Fragen lauten: „Habt ihr ein schlechtes Gewissen, wenn ihr Müll falsch entsorgt oder Geräte im Stand-by laufen lasst?“ bzw. „Nutzt ihr für kurze Wege das Rad oder den Pkw?“ Aus dem Physikunterricht gab es bereits erste Anregungen, wie man den Umweltgedanken an der Schule in die Tat umsetzen kann.

In der ersten Märzwoche nächsten Jahres kommen alle Projektschulen nach Lünen. Dann werden sie ihre gemeinsamen Ergebnisse vorstellen. Anschließend wird das nächste Modul zum Thema „Lebensqualität“ und „gesundes Leben“ geplant. Bei dieser Gelegenheit soll dem Stein-Gymnasium auch der Titel übertragen werden.