Schalksmühle. .

Im PZ der Verbundschule dreht sich seit gestern alles um Berufsorientierung und Berufswahl. Bis einschließlich Freitag macht hier das mobile Berufsinformationszentrum der Arbeitsagentur Station.

Die Klasse 7 von Olaf Weber begegnete im PZ gestern Morgen erstmals der Arbeitswelt – am Computer in Form umfangreicher Broschüren zu den hunderten von Ausbildungsberufen, die junge Leute in Deutschland ergreifen können. „Das ist sozusagen der Erstkontakt“, sagt Olaf Weber, der für den Hauptschulzweig der Verbundschule als Berufsorientierungsberater fungiert. „Wir nutzen alle Möglichkeiten, Schülerinnen und Schüler an die Berufswelt heranzuführen. Das BiZmobil ist eine sehr gute Gelegenheit.“

Nachbearbeitung im Fach Wirtschaftslehrer

Die Mädchen und Jungen testeten gestern an den Rechnern aus, in welche Richtungen ihre Berufsneigungen laufen und für welche Ausbildungen sie infrage kommen. Zum Abschluss erhielten sie eine Liste mit Vorschlägen. „Diese Listen arbeiten wir im Fach Wirtschaftslehre durch“, berichtete Olaf Weber. „Wenn später jeder Einzelne vor vier oder fünf Berufen steht, die er im Praktikum testen kann, ist viel gewonnen.“

Betreut wird das BiZmobil von Berufsberater Wolfgang Kramer. Er hat festgestellt, dass das Interesse von Hauptschülern im Wesentlichen den gewerblich-technischen Berufen gilt. „Realschüler interessierten sich stärker für Schullaufbahnen, die sie nach ihrem Abschluss einschlagen können“, sagt er. Selbstverständlich gebe es nach wie vor den Wunsch von Mädchen, Modeverkäuferin zu werden. Viele Jungs trügen den Berufswunsch Kraftfahrzeug-Mechatroniker mit sich herum „Unsere Aufgabe ist es, den Jugendlichen die breite Palette der Ausbildungsmöglichkeiten nahe zu bringen.“ Allein in der märkischen Region seien es über 100. Im Laufe der Jahre hat Wolfgang Kramer einen Wandel beobachtet. „Heute fragt schon der ein oder andere nach einer Ausbildung zum Verfahrensmechaniker in Kunststoff- und Kautschuktechnik“, sagt er. Das habe es früher nicht gegeben. Berufswünsche seien aber auch Moden unterworfen. „Eine Zeitlang fragten mich junge Leute nach Ausbildungen beim Zoll.“ Schließlich habe er festgestellt, dass zu diesem Zeitpunkt eine TV-Serie lief, in der Zollfahnder die Hauptrollen spielten.

Bis 15 Uhr geöffnet

Das BiZmobil im PZ der Schule Löh ist bis Donnerstag täglich von 8 bis 15 Uhr geöffnet. Für Freitag gilt die eingeschränkte Besuchszeit von 8 bis 13 Uhr.

Die Vormittage sind für Besuche von Klassen aus Schalksmühle und Halver reserviert. Andere Interessenten sind nachmittags willkommen.

Bürgermeister Jörg Schönenberg, der das einwöchige Gastspiel des BiZmobil gestern offiziell eröffnete, nutzte seinen Besuch im PZ Löh zu einem eindringlichen Appell an die Schüler. Es sei besonders wichtig, frühzeitig eine Perspektive für das spätere Berufsleben zu entwickeln, sagte er. „Deshalb solltet ihr spätestens in den letzten Schuljahren in der Schule so richtig Gas geben.“ Wer gute Leistungen zeige, habe in vielen Bereichen gute Chancen. Strebsame junge Leute würden für die heimische Wirtschaft immer wichtiger, betonte der Rathaus-Chef gestern. Eine alternde Gesellschaft komme nicht ohne guten Nachwuchs aus. „Wir brauchen euch dringend“, unterstrich Jörg Schönenberg.