Herscheid. .

Sitzgymnastik, Koordinationsübungen, Gleichgewichtsschulung oder Bewegung zu Musik. Im Herscheider Seniorenzentrum geht es einmal in der Woche sportlich zu. Gemeinsam mit Adriane Gärtner, Fachübungsleiterin für Reha-Sport, wird fleißig trainiert.

„Die Aktivierung der Senioren und ihre Teilnahme an diesem Angebot mobilisiert kognitive und soziale Fähigkeiten,“ erläutert Pflegedienstleitung Ilona Weinrich. Die Art und Intensität des Trainings richte sich dabei nach den unterschiedlichen Bewegungsmöglichkeiten der Senioren. Seit Frühjahr wird der Reha-Sport im Seniorenzentrum in Zusammenarbeit mit dem Herscheider Fitness-Studio Feelgood und dem Medi-Club Lüdenscheid angeboten.

Förderung der
sozialen Kontakte

„Mit Erfolg,“ wie Ilona Weinrich berichtet. „Die Senioren freuen sich auf den Mittwochnachmittag.“ Einige seien oft schon eine halbe Stunde vor Beginn im Panoramaraum und warten, dass es endlich los geht. Bei der Auswahl der Sport- und Spielarten sei es wichtig, dass es den Senioren Spaß macht,“ so Gärtner weiter. Gemeinsame Bewegung fördere auch den sozialen Kontakt untereinander,“ betont Ilona Weinrich. Ausgerichtet sind die Übungseinheiten auf die jeweiligen körperlichen Möglichkeiten der Bewohner. „Deshalb arbeiten wir in zwei Gruppen mit maximal zehn Teilnehmern,“ erläutert Adriane Gärtner. Gearbeitet wird mit den unterschiedlichsten Hilfsmitteln: Tücher, Ringe, Bälle oder auch ganz normale Alltagsgegenstände wie Pappteller oder -becher.

Regelmäßige sportliche Aktivität ist keine Frage des Alters. Gerade bei älteren Menschen seien ein regelmäßiger Muskelaufbau und Bewegung ein wichtiger Aspekt in der Sturzprävention, erläutert Weinrich.

Neueste wissenschaftliche Studien würden zudem aber auch belegen, dass Sport nicht nur das Demenzrisiko reduziere, sondern auch bei Menschen, die bereits an Demenz erkrankt seien, wirke sich körperliche Aktivität positiv auf die Kognition aus, so Weinrich. Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass intensive körperliche Aktivität auch die Neubildung von Hirngefäßen fördern kann, was das Fortschreiten einer bereits bestehenden Demenz unter Umständen verlangsamt.