Lünen. .
Es sind ungeheuerliche Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs der eigenen Tochter im Kindes- und Jugendalter sowie zuvor auch der Nichte, die die Staatsanwaltschaft dem heute 51-jährigen Mann macht, der seit gestern beim Landgericht Dortmund auf der Anklagebank der 31. Großen Strafkammer sitzt.
Obwohl das Mädchen sich immer wieder gewehrt habe, soll er Gewalt in verschiedenen Formen angewandt haben. Der Mann bestreitet die Taten.
Die ersten fünf sexuellen Übergriffe soll es laut Anklage schon Anfang der 90er-Jahre gegeben haben, Ziel der Übergriffe soll eine Nichte gewesen sein. Im Jahr 1990 soll auch die Leidensgeschichte seiner damals neunjährigen Tochter begonnen haben, zunächst mit Belästigungen, später mit schwerem Missbrauch in mutmaßlich mehreren Fällen. Im Laufe der Jahre soll es dabei auch zu Gewaltandrohungen, in einem Fall mit einem Messer, und auch Schlägen gekommen sein. Insgesamt soll es in einem Zeitraum von rund zehn Jahren immer wieder zu sexuellem Missbrauch gekommen sein.
Der gelassen und ruhig wirkende Angeklagte bestritt am ersten Verhandlungstag alle Übergriffe auf seine Tochter. Seine 1984 geschlossene Ehe sei schon nach einem Jahr schlecht gewesen, sagte er dem Kammer-Vorsitzenden Pennig, der die Familienverhältnisse ergründen wollte und sich wunderte, dass der Mann noch weitere 25 Jahre bis zur Scheidung verheiratet war. Er habe seine Frau auch geschlagen, weil sie ihm Szenen gemacht habe, weil er andere Frauen hatte. Das habe er ihr betrunken gebeichtet, so der Angeklagte. Das Paar hat zwei Söhne und eine Tochter.
Die Vernehmung der Tochter, die 2010 fünf lange Sitzungen bei der Kripo hatte, begann unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Sie wird am 20. Oktober fortgesetzt.