Kamen. .
Spätsommer und Herbst ist Pilz-Saison. Und für den Kamener Paul Wosnitza schon aus diesem Grund die schönste Jahreszeit. Champignons, Pfifferlinge, Maronen, Steinpilze sind die üblichen Sorten, die der 59jährige Kamener von seinen Streifzügen aus der Umgebung mitbringt. Doch gestern hatte er ein besonderes Exemplar im Körbchen: Einen Birkenpilz mit einem Hutdurchmesser von gut 20 Zentimetern. Pilze dieser Art (lat. Leccinum scabrum) sind üblicherweise nur halb so groß. „Das ist der größte essbare Pilz, den ich je entdeckt habe“, strahlt Wosnitza voller Stolz.
Wissen wo die besten Pilzreviere sind
Schon von frühen Kindesbeinen an zog der gebürtige Schlesier mit seinem Vater in die Wälder, um Pilze zu sammeln. „Diese Leidenschaft habe ich mir bis heute bewahrt. Und über die Jahre habe ich so viel Erfahrung gesammelt.“ Dazu gehört natürlich die, wo die besten Pilzreviere sind. „Das aber verrate ich nicht“, sagt Wosnitza. Nur so viel: Die Birkenpilze hat er aus einem Wäldchen in der Nähe von Hamm. „Und manchmal fahre ich mit Freunden zum Sammeln auch gerne nach Ennepetal. Nur im Sauerland bin ich nicht, da ist das Sammeln an vielen Stellen ohnehin verboten, weil die Menschen auf der Suche nach Pilzen rücksichtslos die kleinen Baumschösslinge im Wald zerstören.“
Die gesammelten Pilze werden im Hause Wosnitza nur alt, wenn sie getrocknet werden. „Dann kann man sie später prima in Suppen verwenden“, erklärt der gelernte Kranführer. Birkenpilze eignen sich freilich nicht zum Trocknen. Ohnehin hat Wosnitza damit schon andere Pläne. „Die werden klein geschnitten, mit Eiern in der Pfanne gebraten und zu gekochten Kartoffeln serviert - lecker!“ Und schon beim Gedanken daran läuft ihm das Wasser im Munde zusammen.