Lüdenscheid. .

Optimal ist ein Wert von 120/80. Als gerade noch normal gilt 140/90. Alles darüber ist Bluthochdruck. Und das ist eine gefährliche, schleichende Erkrankung, die nicht selten tödlich endet.

Dringlichen Aufklärungsbedarf sieht die Deutsche Herzstiftung, die die arterielle Hypertonie, so der medizinische Fachausdruck, zum Thema der Herzwochen 2011 gewählt hat. „Herz unter Druck“ lautet das Motto, und dieses Motto ist Titel des diesjährigen Lüdenscheider Herz-Seminars am kommenden Samstag, 8. Oktober, im Kulturhaus, zu dem das Klinikum Lüdenscheid, die AOK Nordwest und die Deutsche Herzstiftung einladen. Schirmherr ist Bürgermeister Dieter Dzewas.

„Eine stille Krankheit“: so beschreibt Prof.Dr. Jan Galle,, Direktor der Klinik für Nephrologie und Dialyseverfahren, den Bluthochdruck. Herz oder Niere tun nicht weh, allenfalls Kopfschmerz sei ein Symptom. „Doch wenn man etwas merkt, ist das Kind ganz tief in den Brunnen gefallen“, sagt Galle, der „unseren Lebensstil“ für Bluthochdruck verantwortlich macht.

Eintritt frei,
Einlass ab 8 Uhr

Jeder über 35 Jahre sollte regelmäßig seinen Blutdruck beim Arzt kontrollieren lassen, appelliert die Herzstiftung. Und Prof.Dr.Bernd Lemke, Direktor der kardiologischen Klinik in Hellersen, wirbt offensiv für die Selbstmessung. „Das wird viel zu wenig gemacht, dabei gibt es Messgeräte schon ab 15 Euro.“

Wer es genau wissen will, kann am Samstag ab 8 Uhr im Kulturhausfoyer am Stand der Hirsch-Apotheke den Cholesterinwert und am Stand der Märkischen Kliniken den Blutdruck bestimmen lassen. Von 9 bis 13 Uhr steht eine Reihe von Fachvorträgen auf dem Programm. Der Eintritt ist frei

Dr. Dejan Mijic erklärt die „Volkskrankheit“ Bluthochdruck, das Risiko für Herz und Niere sind Gegenstand der Vorträge von Dr.Axel Kloppe und Prof. Galle, über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten sprechen Dr. Klaus Kalb (Allgemeinmaßnahmen), Dr. Thomas Karow (Medikamente) und Dr. Markus Zarse (Neue Verfahren der Katheterbehandlung und Stimulation). Vor allem in die noch relativ junge Katheter-Ablation mit Hochfrequenzstrom setzt man in Hellersen hohe Erwartungen – nicht nur in der Kardiologie, sondern interdisziplinär. Prof. Galle sieht mit dem neuartigen Verfahren, das in Kürze einsatzbereit sei, Lüdenscheid gar als Leuchtturm.

Schlaganfall, Herzinfarkt, Nierenversagen oder Verschluss der Beingefäße: Wer seinen Blutdruck nicht kennt, weil er ihn nicht messen lässt, setzt seine Organe und Gefäße der Gefahr einer schleichenden, schwerwiegenden Schädigung aus. Dieses Risiko lässt sich verringern – mit regelmäßigen Blutdruckmessungen.