Halver. .

Sandstrände mit blauem Meer, Pinguine, Elefanten auf der Straße – Andreas Wörster sorgte mit seinen Fotos gestern in der Grundschule Auf dem Dorfe für Begeisterung, aber auch für großes Staunen bei den fast 90 Erstklässlern. Der Siegerländer stellte sein Hilfsprojekt „Utho Ngathi südliches Afrika“ vor.

Mit einigen Bildern von behinderten oder kranken Kindern erzeugte er allerdings auch kurz Betroffenheit bei den Jungen und Mädchen aus Halver. „Wir arbeiten dort, damit es den Kindern besser geht“, erklärte er das Hauptanliegen seiner Organisation.

Blechspielzeug
und Felltrommeln

Zur Veranschaulichung hatte Wörster unter anderem Blechspielzeug mitgebracht, das sich südafrikanische Kinder selbst gebastelt haben. Auch Trommeln aus Ziegenfell hatte er dabei.

Seit 1990 lebt Andreas Wörster in Südafrika. Im Auftrag des CVJM kam der gelernte Physiotherapeut dorthin, um den afrikanischen CVJM-Mitarbeitern zu zeigen, wie die christliche Vereinigung in Deutschland Sportstunden abhält. Mit einer Anstellung in einem Krankenhaus blieb Wörster in Südafrika hängen. Vor allem bei Besuchen in den Dörfern wurde ihm schnell klar, wie gut es den Menschen in Deutschland geht. Wörster: „Ich habe in Deutschland 25 Jahre gut gelebt und möchte jetzt 25 Jahre zurückgeben.“ Deshalb gründete er 1998 ein Hilfsprojekt, aus dem der Verein Utho Ngathi hervorging.

Ziel ist es, Kindern mit Behinderungen das Leben zu erleichtern und ihnen eine Schulbildung zu ermöglichen. Dabei ist Utho Ngathi derzeit in der Ostkap-Provinz in Südafrika sowie der Süd-Provinz in Sambia aktiv. Das Vereinsprogramm sieht vor, auch Kinder in Mozambique, Angola, Botswana, Zimbabwe, Lesotho und Swasiland zu unterstützen.

„90 Prozent unserer Gelder kommen über Spenden zusammen“, berichtete Andreas Wörster gestern im Gespräch mit der WR. In Deutschland wird Wörster von zahlreichen Kirchengemeinden und rund einem Dutzend Schulen unterstützt. Die meisten stammen – wie Wörster selbst – aus dem Siegerland. Der Kontakt nach Halver wurde 1998 über eine Lehrerin der damaligen Hauptschule hergestellt.

Unterstützung aus
Halver seit 1998

So war auch die benachbarte Grundschule Auf dem Dorfe von Anfang an als Unterstützung dabei. Deren Lehrerin Simone Domke ist inzwischen sogar Vorsitzende des Vereins Utho Ngathi mit Sitz in Siegen.

Einmal pro Jahr kommt Andreas Wörster für rund vier Wochen nach Deutschland, um in Schulen und Kirchengemeinden für das Projekt zu werben. „Rund 30 Vorträge habe ich diesmal gehalten“, sagte er gestern. Nach einem Besuch bei einem Gymnasium in Kreuztal heute geht es morgen wieder zurück nach Südafrika. Im Gepäck hat Wörster dann auch eine kleine Spende, die die Erstklässler ihm gestern überreichten. „Das meiste Geld kommt aber nach dem Weihnachtsmarkt“, versprach Simone Domke. Dort verkaufen die Grundschüler seit Jahren Selbstgebasteltes und -gebackenes für den guten Zweck. Auch in diesem Jahr ist die Schule wieder vom 27. bis 29. November mit einem Stand vertreten. Zwischen 2000 und 3000 Euro kommen so jedes Jahr zusammen. Geld, das in Südafrika dringend benötigt wird. Davon konnten sich die Erstklässler gestern anhand der Bilder, die Wörster zeigte, nachhaltig überzeugen.