Unna. .
Dortmund hat eine, Herne hat sie und Bönen auch – letztere Gemeinde zunächst nur testweise. Die Wertstofftonne kommt früher oder später auch in die Kreisstadt. Wie sich die Stadtbetriebe als kommunaler Müllsammler das neue Angebot vorstellen, formuliert der technische Leiter Ferdinand Blex so: „Wir setzen auf eine einheitliche Lösung im Kreis Unna.“ Frühestens 2014 könnte Unna eine Orange Tonne bekommen. Doch wer sammelt dann die wertvollen Inhalte ein und zu welchem Preis?
Bis Ende 2013 läuft noch der Vertrag mit dem Entsorgungsunternehmen Remondis, das in Unna (unter anderem auch in Schwerte) die Gelben Säcke einsammelt. So lange gilt außerdem deutschlandweit noch das Duale System Deutschland (DSD) mit dem Grünen Punkt. Per neuem Kreislaufwirtschaftsgesetz sollen künftig alle Verpackungen und wiederverwertbaren Materialien (wie Plastik, Stoffe, Elektroschrott, Metalle, Holz) in einer einzigen Tonne gesammelt werden.
Kommunen sind gefragt
„Ob das wirklich eine Tonne sein wird, steht noch nicht fest“, sagt Constanze Rauert, Pressesprecherin der Kreisverwaltung. Dem zuständigen Umweltdezernat sei durchaus klar, dass viele Bürger ein Problem hätten, wenn sie neben Grauer, Blauer und Grüner Mülltonne noch einen Behälter auf dem Grundstück unterkriegen müssten. Aktuell holen Umweltdezernat und die kreiseigene Gesellschaft für Wertstoff- und Abfallwirtschaft (GWA) Meinungsbilder in den Städten und Kommunen des Kreises ein.
Problematisch könnte die aktuelle Vielfalt der Sammler und Entsorger sein. GWA-Geschäftsführer Andreas Hellmich erklärt, dass sein Unternehmen durchaus interessiert an dem Auftrag ist. „Wichtig ist aber in erster Linie, dass Kommunen und Kreis kooperieren.“
Kosten unklar
Gesteigertes Interesse dürfte weiterhin die Firma Remondis an den Wertstoffen des über 400 000 Einwohner großen Kreises Unna haben. In Remondis’ Heimatstadt Lünen ist das Unternehmen mit 40 Prozent an den städtischen Wirtschaftsbetrieben beteiligt und führt – quasi als Vorspiel zur Wertstofftonne – im Januar eine Gelbe Tonne ein. Die WBL hat bereits Fremdunternehmen eine klare Absage erteilt.
Ob dem Bürger Kosten entstehen, ist noch unklar. Beim Modellversuch in Bönen ist die Nutzung der Tonne kostenfrei. Hellmich ist bisher mit dem Sammelergebnis zufrieden. Mehr als sieben Kilo pro Person und Monat fallen an. „Fest steht, dass sich eine reine Wertstofftonne ohne die Verpackungen aus dem Gelben Sack nicht rechnet“, so Hellmich. Für Stadtbetriebe-Chef Ferdinand Blex ist ohnehin klar: „Es macht nur Sinn, wenn Wertstoffe und Grüner-Punkt-Müll zusammen gesammelt werden. Sonst hätten wir ja noch einen fünften Behälter.“ Unmöglich, sagen Blex und Unnas Politik schon jetzt.