Werdohl. .

Heute ist ein besonderer Tag für alle Jungen und Mädchen – an diesem Dienstag ist Weltkindertag.

In der Kita St. Michael hat man sich schon im Vorfeld Gedanken dazu gemacht. Die Kinder haben Plakate gebastelt und ihre Wünschen darauf gemalt. Neben alltäglichen Dingen wie „Trecker fahren“ oder „alleine mit dem Hund spazieren gehen“ denken sie auch an andere, wünschen sich etwa, dass „alle Kinder auf dem Planeten Essen haben.“

Auch die WR hat das diesjährige Motto „Kinder haben was zu sagen!“ zum Anlass genommen, um Werdohler Kinder zu fragen, was sie sich wünschen oder was sie gerne ändern würden (siehe Außenspalte). Dabei fällt auf: Selbst Nachrichten wie die Eurokrise oder die Hungersnot in Afrika machen vor Kindern nicht Halt. Zum richtigen Umgang mit solchen Themen, zur Bedeutung des Weltkindertags und zu ihren eigenen Wünschen für die tägliche Arbeit äußert sich Jugendamtsleiterin Sybille Dworschak im WR-Interview.

Wie reagiert man, wenn Kinder mit Themen wie Krieg, Hunger oder Krisen konfrontiert werden?

Dworschak: Eltern sollten offen mit ihren Kindern sprechen und die Dinge klar beim Namen nennen. Man kann nicht verhindern, dass sie schlechte Nachrichten mitkriegen, Kinder wollen die Welt kennenlernen.

Ab welchem Alter sollten Kinder lernen, dass die Welt nicht immer gut ist?

Das lernen sie vom ersten Tag an, wenn sie Bauchweh haben oder sich den Finger klemmen. Aber es ist wichtig, dass man sie damit nicht alleine lässt. Fantasien, die aus hässlichen Bildern entstehen, können viel schlimmer sein.

Welche Bedeutung hat denn der Weltkindertag für Sie?

Er ist wichtig, um inne zu halten und sich daran zu erinnern, dass unsere Kinder die Welt von morgen sind. Kinder sind schlauer als wir denken, und wir können noch eine Menge von ihnen lernen. Außerdem geht es um Kinderrechte; sie haben das Recht, erwünscht zu sein. Kinder brauchen eine Lobby und müssen gefördert werden.

Mitmach-Zirkus

Der Kindertag wird weltweit begangen, um auf Rechte der Kinder aufmerksam zu machen.

In den meisten Ländern ist er am 1. Juni, in Deutschland regelmäßig am 20. September.

Anlässlich des Weltkindertags findet am Samstag ab 11 Uhr ein Mitmach-Zirkus am Brüninghausplatz statt.

Wie werden sie in Werdohl gefördert?

Jedes Kind wird im Namen des Bürgermeisters begrüßt, es gibt einen engen Schulterschluss zwischen der Stadt, Einrichtungen und Trägern. Wir haben im kleinen Werdohl eine überschaubare aber blühende Infrastruktur, die Ortsteile hängen innig zusammen, es gibt viele Vereine und Familienzentren. Kurzum: Wir sind nah an Kindern dran.

Wo können sich Kinder denn Gehör verschaffen, wenn sie Wünsche oder Anregungen haben?

Das Jugendamt ist auch für Kinder offen, ich hatte hier schon oft welche sitzen oder bekomme E-Mails. Auch die Jugendräume sind gute Anlaufstellen.

Was sind ihre Wünsche für die Zukunft?

Ich möchte vor allem die gute Vernetzung von Kindergärten und Schulen aufrecht erhalten. Wenn ich mir etwas wünschen darf, wäre das eine durchgängige Begleitung von Kindern, bis sie 18 sind. Wenn wir nicht aufs Geld gucken müssten, würde ich auch alle Spielplätze toll ausstatten und ein Familienbüro mit Elterncafé einrichten. Generell ist mein Leitspruch: Was gut ist, kann besser werden.

Was möchten Sie Kindern am Weltkindertag zurufen und mit auf den Weg geben?

Freut euch des Lebens! Krempelt die Ärmel hoch, seid aktiv und macht was draus. Ich möchte Kindern Mut machen, ihr Leben in die Hand zu nehmen. Und was einer nicht schafft, schaffen mehrere zusammen.