Dorsten. .

Das Thema geht viele an: Wer Probleme mit dem Darm ignoriert, läuft Gefahr, an Darmkrebs zu erkranken. Die WAZ macht die Erkrankung gemeinsam mit leitenden Medizinern des St. Elisabeth-Krankenhauses und dem Trägerverein Altes Rathaus zum Thema. „Darmkrebs ist heilbar“ lautet das Thema beim WAZ-Medizinforum am Mittwoch, 5. Oktober, ab 18.30 Uhr im Alten Rathaus am Marktplatz (Voranmeldungen sind ab sofort, s. Info-Kasten).

Gäste des Abends sind Priv. Doz. Dr. Christoph Elsing, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Priv. Doz. Dr. Wilhelm Gross-Weege, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeral-Chirurgie und Dr. Christian Tirier, niedergelassener Onkologe im neuen Ärztehaus am Dorstener Krankenhaus.

Das Thema klingt nach einem Appell, beizeiten Vorsorge zu treffen – als solchen verstehen es auch die Mediziner. „Wenn Darmkrebs in einem günstigen Stadium behandelt wird, hat man Ruhe für den Rest seines Lebens“, sagt Dr. Wilhelm Gross-Weege.

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Manche Operation, die der Chefarzt für Viszeral-Chirurgie vornehmen muss, wäre vermeidbar, hätten die Patienten rechtzeitig auf die Alarmsignale des Körpers gehört. „Die Menschen nehmen die Veränderungen wie etwa einen Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung zwar wahr, aber verdrängen sie“, ist die Erfahrung von Dr. Christoph Elsing. Die Angst vor der Untersuchung und die Angst vor der Diagnose, auch das halte Patienten ab vom Gang zum Arzt, sagt der Chefarzt für Innere Medizin.

Dabei: Darmkrebs hat zumeist eine lange Entwicklungszeit. „Es gibt Wuchsformen, die sich über zehn Jahre entwickeln“, erklärt Dr. Elsing. „Sie zu entfernen, das ist das Optimale.“

Dass im Bewusstsein nur die Erkrankungen mit tödlichem Verlauf bleiben, bedauert Dr. Gross-Weege: „Von denen die alt werden, hört man nichts.“ Dabei: Selbst wenn ein Teil des einen Meter langen Organs entfernt werden muss, könne der Patient schon nach 14 Tagen entlassen werden und seine „normale Lebensqualität“ zurückgewinnen. Ein künstlicher Ausgang, auch das ein Schreckgespenst für viele, sei nur in Einzelfällen notwendig.

Ob eine Chemotherapie zudem notwendig ist, darüber beraten die Mediziner aller beteiligten Disziplinen in einer „Tumorkonferenz“. Mit am Tisch sitzt dann auch Dr. Christian Tirier. Über (Neben-)Wirkungen und Möglichkeiten der bei Darmkrebspatienten per Infusion ambulant verabreichten Chemotherapie und andere Behandlungsmöglichkeiten informiert der im Ärztehaus von St. Elisabeth niedergelassene Onkologe beim WAZ-Medizinforum.