Kamen. .

Links um, rechts um, Augen geradeaus und rührt euch - ungewöhnliche Töne schallten über den Alten Markt. Die Soldaten und Soldatinnen des Kamener Patenbataillons meldeten sich zurück aus Afghanistan und viele Bürger bereiteten ihnen ein großes Willkommen.

Für das Logistikbataillon 7 wer es keine große Sache, den Marktplatz herzurichten. zwei Autokrane als Fahnenständer, Tribünen und Technik waren schnell aufgefahren. Eine große Sache war der folgende Appell dagegen spürbar für die Soldaten, für Angehörige und Kamener Bürger.

Kommandeur Axel Wöhrmann betonte in seiner Ansprache die Freude über Rückhalt und Wertschätzung in Kamen: „Ich bedanke mich ausdrücklich für die beeindruckende Unterstützung, die wir in der Region erhalten.“ Er erinnerte daran, was das Bataillon in sechs Monaten in Afghanistan geleistet habe. Dazu gehörte auch die Konfrontation mit dem Tod bei der Bergung des Schützenpanzers, in dem am 2. Juni ein Bundeswehrsoldat bei einem Angriff starb. Und auch bei der Bergung von Verletzten und Toten nach dem Angriff auf die Vertretung de Vereinten Nationen am 1. April 2011 war das Bataillon beteiligt.

Wöhrmann bedauerte, dass er nichts Neues mitteilen könne zur Standortdebatte bei der Bundeswehr. Eine Entscheidung über die Zukunft der Kaserne in Königsborn gebe es erst im Oktober.

Bürgermeister Hermann Hupe hieß die Soldaten und Soldatinnen willkommen in Kamen. Patenschaft bedeute freundschaftliche Unterstützung auch in schweren Zeiten. Die Leistung der Bataillons-Mitglieder in Afghanistan mit Trennung von den Familien und akuter Bedrohung verdiene Anerkennung und Respekt.

Hupe unterstrich auch die Last für die Angehörigen, die ein solcher Einsatz bedeute. E zeigte sich überzeugt, die Mehrheit der Bürger in der Stadt schätze die besondere Leistung, betonte der Bürgermeister und erntete damit viel Beifall aus den Reihen der Zuhörer rund um den Markt.

Protestankündigungen hatte die DFG VK im Vorfeld schon weitgehend zurückgenommen, so die Kreispolizei. Kritik beschränkte sich auf ein Plakat im Bürofenster von GAL und Linken am Markt. Der Bataillonskommandeur unterstrich, die Debatte um den Einsatz sei gut und richtig, denn der Preis, den Soldaten und Angehörige zahlten sei hoch. Er zeigte sich überzeugt, dass das Engagement die einzige Möglichkeit sei, etwas Stabilität und Kontinuität zu generieren: „Fortschritte sind zu erkennen, aber es geht langsam voraus.“