Lüdenscheid. .

Leicht aber stetig geht’s bergauf – wäre da nur nicht die Konjunkturdelle der Jahre 2008 und 2009. Im Stimmungsbarometer des Mittelstands (Grafik) ist die Krise als tiefer Einschnitt unübersehbar. Umso erfreulicher sind die Ergebnisse der jüngsten Unternehmensbefragung, die die Volksbank im Märkischen Kreis gestern in Lüdenscheid vorstellte.

„Nachdem sich die Stimmung der mittelständischen Wirtschaft in unserem Geschäftsgebiet bereits 2010 deutlich aufgehellt hatte, konnte das Stimmungsbarometer im laufenden Jahr nochmals um zwei Punkte zulegen“, sagte Vorstandssprecher Karl-Michael Dommes. Das Stimmungsbarometer, das sich aus der Bewertung der aktuellen Lage und den Erwartungen für die Zukunft zusammensetzt, verzeichnet mit 113,9 Punkten den höchsten Stand seit seiner ersten Aufzeichnung im Jahr 2006.

Gastgeber Jan Schriever bestätigte die positive Einschätzung der Banker mit konkreten Zahlen aus seinem Unternehmen. die Lüdenscheider Hans Schriever GmbH & Co. KG habe in der Wirtschaftskrise 26 Prozent Verlust hinnehmen müssen. „Normalerweise liegen wir bei +/- 10 Prozent“, so Schriever. 2010 konnte der Schraubenhersteller satte 60 Prozent zulegen, und 2011 bislang weitere 25 Prozent.

An der im Juli durchgeführten Konjunkturumfrage waren 151 Unternehmen aller Größen und Wirtschaftsbereiche beteiligt. Zwei Drittel der mittelständischen Unternehmer sprechen von einer verbesserten Geschäftslage. Nachlassende Geschäfte beklagen nur noch vier Prozent (2010: 8%). Der Anteil der Betriebe, die ihre derzeitige Geschäftslage mit gut (59%) oder sehr gut (11%) bewerten, sei deutlich angestiegen, erläuterte Dr. Carsten Kraus, Direktor für das Firmenkundengeschäft der Bank.

Ein Drittel der Befragten erwartete Ende Juli noch eine weiteren Belebung der Geschäfte in diesem Jahr, drei Prozent rechnen mit einer Verschlechterung. Wie nachhaltig der Aufschwung bleibe, und ob die Erwartungshaltung durch die aktuellen Finanz- und Börsenturbulenzen inzwischen einen Dämpfer erhalten haben, sei offen, räumte Kraus ein.

Volksbank-Vorstand Roland Krebs beleuchtete die Ergebnisse der Unternehmensbefragung anschließend vor dem Hintergrund des aktuellen Börsen- und Finanzgeschehens und leitete über zur Diskussion mit den anwesenden Bürgermeistern und Vertretern mehrerer Wirtschaftsorganisationen. (Bericht folgt)

Während die Stimmung in allen Wirtschaftszweigen, vom verarbeitenden Gewerbe über da Handwerk bis zum bau- und Ausbaugewerbe überaus positiv ist, hat sich die Euphorie im Handel leicht abgekühlt, so Kraus. Zwar berichte kein Unternehmer von nachlassenden Geschäften, allerdings fallen die Erwartungen für den Rest des Jahres verhaltener aus.

Die positive Gesamtstimmung drücke sich auch in mehr Investitionen aus, machte Vorstandssprecher Dommes keinen Hehl aus der ebenso positiven Wirkung auf die Volksbank selbst.