Schwerte. .
Der morgendliche Sonnenaufgang sorge für Nervenkitzel, schreiben die Veranstalter und sprechen von „einer Kulisse, die es so wohl noch nicht gegeben hat“. Der Raum unterhalb der Autobahnbrücke über das Ruhrtal in Ergste muss eine magische Anziehungskraft auf Techno-Freaks und Raver ausstrahlen.
Brückenparty Schwerte-Ergste nennt sich das, was angeblich schon jahrelange Tradition hat. Und nicht immer den Nerv der Anwohner im Schwerter Ortsteil trifft. Hunderte, ja Tausende würden dort feiern, sagt einer von ihnen, und gingen dabei nicht immer pfleglich mit der Natur um, was eigene Bedürfnisse angehe. Andere hingegen äußern Verständnis für die Zusammenkünfte auf dem Weg zwischen Ergste und Westhofen. „Die sind immer ganz freundlich“, erklärt eine Spaziergängerin. Und scheinbar auch ordentlich, zumindest, was die Veranstalter der großen Brückenpartys angeht. „Uns sind keine Verunreinigungen bekannt“, erklärt auf Anfrage Jutta Pentling, Leiterin Zentrale Dienste und damit zuständig für Beschwerden aller Art.
Normalerweise. Der Bereich unterhalb der Autobahnbrücke liegt in diesem Fall nicht im Besitz der Kommune und damit außerhalb ihrer Zuständigkeit. Eigentümer ist der Straßenbetrieb NRW, und der, so heißt es aus dem Rathaus, habe kein Interesse, die Brückenpartys zu verbieten, für die im weltweiten Netz u.a. auf den Seiten eines elektronischen Musikmagazins für das Ruhrgebiet namens „ruhrclubbing“ großflächig geworben wird. Und die nicht verpflichtend angemeldet werden müssen. Auch die Untere Landschaftsbehörde könne keinen Einfluss nehmen, weil der Bereich nicht zum Landschaftsschutzgebiet gehöre.
Gleichwohl nimmt die Stadt Schwerte Klagen der Anwohner über Ruhestörungen wegen lauter Musik, die, so der Veranstalter, „aus einem ordentlichen Soundsystem“ kommt, durchaus ernst. „Wir werden den gesamten Vorgang jetzt dem Innenministerium des Landes zukommen lassen“, erklärt Jutta Pentling. Möglicherweise entsteht so ein Handlungsrahmen, wie mit Brückenpartys und anderen Zusammenkünften umgegangen werden kann. Denn die Zahl der Partys, heißt es, nehme zu.