Unna. .

Für die 60-Watt-Glühlampe begann gestern der Anfang vom Ende. Aber obgleich ihr Verschwinden dankt zahlreicher Alternativen die Welt nicht in ewige Dunkelheit stürzen wird, gehen viele Leute trotzdem auf Nummer sicher und decken sich mit dem beliebten Leuchtmittel ein.

„Die Deutschen und die Österreicher neigen statistisch betrachtet tatsächlich verstärkt zu Hamsterkäufen“, sagt Karin Baumann vom Umweltberatungszentrum. Unnas Einzelhändler können das bestätigen. Dennis Peter von Hardox spricht bereits auch von Hamsterkäufen. „Einzelne 60-Watt-Lampen sind eigentlich wenig gefragt. Es werden vielmehr gleich mehrere 10er-Packs gekauft.“

Im Wohnzentrum Zurbrüggen ist die 60er bereits im wahrsten Wortsinn aus dem Geschäft. „Schon am Dienstag haben wir die letzten 60-Watt -Glühbirnen verkauft,“ berichtet Uwe Rozanski über die Bestückung der Lampenabteilung. „Gekauft haben überwiegend etwas ältere Leute.“

Nebenan, im Praktiker-Baumarkt, ist die Situation jedoch noch entspannt. Der Laden sei leer und auch in der Elektroabteilung sei alles ruhig, heißt es.

Im Baumarkt Herbrügger verzeichnet man hingegen einen „enormen Andrang“ auf die ausgemusterte Lichtquelle. „Bereits am Mittwoch hat allein der Verkauf der 60-Watt -Lampen ganze 12 Prozent des Tagesumsatzes ausgemacht“, sagt Marktleiter Meik Böse. „Ich bin sicher, es wäre sogar noch mehr gewesen, hätten wir keine Baustelle vor der Tür.“

„Dabei gibt es wirklich keinen Grund, der 60-Watt-Lampe nachzutrauern,“ kommentiert Karin Baumann das momentane Kaufverhalten. „Ein guter Ersatz ist beispielsweise die 42-Watt-Halogenglühlampe. Sie entspricht in ihren Leuchteigenschaften fast der alten 60er.“ Wer jedoch wirklich Stromsparen möchte, der sollte als Ersatz für die 60-Watt-Birne tatsächlich die Energiesparlampe wählen. Diane Bruners vom Umweltzentrum weiß etwaige Preisbedenken zu zerstreuen. „Der hohe Anschaffungspreis wirkt zwar auf den ersten Blick abschreckend, aber der Kauf wird sich im Bezug auf die Stromrechnung in unter einem Jahr amortisiert haben.“