Wiblingwerde..
Dem klassischen BMW-Fahrer haftet nicht unbedingt ein makelloses Image an. Manch ein Autofahrer verbindet die Fahrzeuge mit dem blauweißen Emblem mit Dränglern, Straßenrowdys und „Linksblinkern“. Doch dass ein Dreier-BMW nicht nur zum Rasen gut ist, dass er nicht unbedingt ein Alltagsfahrzeug wie viele andere ist, das zeigen die Liebhaber des offiziellen, international tätigen 3er-BMW-Clubs.
Benzingespräche sind dann angesagt
Einige der Mitglieder treffen sich regelmäßig, jeden Monat. Das August-Treffen findet stets bei Martin Neumann in Wiblingwerde statt. „Benzingespräche sind dann angesagt. Hier geht es dann um Ausstattungen und Reparatur-Tipps“, erklärt Neumann, der selber vier BMWs sein Eigen nennt. Warum fährt man einen BMW und dann auch noch vier Stück? „Ganz einfach“, sagt der gelernte KFZ-Mechaniker, „So ein Dreier lässt sich mit primitivsten Werkzeugen reparieren“. Die Mitglieder fahren nur die Typen E21 und E30 – Youngtimer aus den 70er und 80er Jahren, die teilweise mit hohen Euro-Summen gehandelt werden will, möchte man ein Modell haben, dessen Substanz eine Basis zum Neuaufbau bietet.
Doch ein BMW strahlt noch ganz andere Reize aus: es gibt ihn in allen möglichen Varianten. „Vom Cabrio über die Limousine bis hin zum Touring. Sogar als Landaulet bekommt man einen 3er BMW. Es gibt ihn mit 1.6 Litern oder sportlichen 2.5 Litern mit Reihen-Sechszylinder“, erklärte der Liebhaber. „Ein BMW war doch damals der Traum eines jeden jungen Mannes. Ich bin dann einfach dabei geblieben“, meinte Ralf Riedel aus Lüdenscheid, der ebenfalls vier Fahrzeuge besitzt. Bei dem Treffen am Freitag führte der Stolz seinen 82er Baur Cabrio vor. „BMW hat damals noch nicht selber Cabrios hergestellt“, meinte der stolze Sammler. Ganz fertig ist das Silberne Cabrio noch nicht. „Ich hab mich erstmal um die Technik gekümmert. Die Kosmetik kommt im Winter“, verriet Riedel im Gespräch mit den rund 15 Gleichgesinnten. Wer sich zur Anschaffung eines E21 oder E30 entschließt, der muss beim Kauf höchste Aufmerksamkeit walten lassen. „Die Modelle fangen gerne an zu rosten. Fahrzeuge in richtig gutem Zustand sind nur ganz selten zu bekommen. Viele Autos wurden einfach ‚verjuckelt‘“, klagte der BMW-Fan. Ersatzteile dagegen sind gut verfügbar und auch erschwinglich.
„Viele Autos wurden einfach verjuckelt“
„Die Modelle wurden in so großer Stückzahl gebaut, dass es kein Problem ist, die Teile zu bekommen“, meinte Neumann. Riedels Baur, grau metallic , wie aus dem Ei gepellt, feiert im kommenden Jahr seinen 30. Geburtstag. Und der stolze Besitzer hat auch schon ein würdiges Geschenk für sein liebstes Stück: „Er bekommt ein H-Kennzeichen“, strahlte Neumann voller Vorfreude.