Unna. .

Einmal wieder richtig schön zusammen Fernsehen gucken: So sah der Freitagabend nicht nur für die Comedians Bastian Pastewka und Oliver Kalkofe aus. Knapp 400 Zuschauer sorgten für viel Gekicher und zögerliche Fan-Fragen in der voll besetzten, ausverkauften Aula der Peter-Weiss-Gesamtschule.

„Also echte Wixxer-Fans können ja hier nicht sitzen, die gucken den ersten Teil gerade zu Hause im Fernsehen“, ulkte Kalkofe, nachdem er und Pastewka ein paar Minuten vorher alle fröhlich zum gemeinsamen „Nachsitzen“ in der Aula begrüßt hatten. So startete gestern das Kulturzentrum Lindenbrauerei ins Herbstprogramm, mit dem „Gernsehclub – Deutschlands erster TV-Live-Club“. Präsentiert von der WR Unna.

Böse Post und
zuckende Schultern

Zu sehen gab es zwei entspannte, gut gelaunte Komiker. Auf der Bühne plauderten die zwei aus ihrem Arbeitsleben und über die (Un-)Großartigkeit so manches Fernsehklassikers. Kalkofe zitierte böse Post (die er für Kommentare über die Schlagerband „Flippers“ kassiert hatte). Pastewka mimte schulterzuckend eine „Wetten Das“-Wette nach, bei der man anhand seiner Bewegungen den Song erkennen sollte, den er vortanzte. Was nahezu unmöglich war.

Dazwischen durften die Leinwand-Double ran: Denn genau so wichtig wie die Originale waren die ausgewählten Folgen aus den Serien „Pastewka“, „Switch Reloaded“ und Szenen aus der noch nicht gesendeten „Fröhlicher Frühling“-Show von „Wolfgang & Anneliese“. Leider verschwanden die Comedians wären der eingespielten Sendungen von der Bühne. Bestimmt hätten sie, genau wie das kichernde Publikum, viel Spaß gehabt. Selbst wenn sie ihre eigenen Shows schon kennen.

Die Kicher-Stimmung ließ außerdem die Sehnsucht nach dem Fernseh-Sofa vergessen. Denn statt Sitzkissen – wie es sie bei Berlin Gernseh-Clubabenden gibt – gab es in der Aula die klassische Bestuhlung. Auf die musste ausgewichen werden, weil derzeit Umbauarbeiten im Kulturzentrum stattfinden.

Übrigens der „Gernsehclub“ wurde bereits 2008 von Film- und Fernsehschaffenden gegründet. Die alle zwei Wochen stattfindenden Abende sollen ein Stück weit die Zeit zurückholen, als man sich mit Familie und Freunden vor dem Fernseher versammelte, um ganz gezielt bestimmte Sendungen zu sehen. Eben als ein Gemeinschaftserlebnis, ohne Herumgeschalte. Ein Abend, so wie gestern.