Bergkamen. .

Laut Staatsanwaltschaft soll er dem rechten Spektrum nahe stehen, der 23 Jahre alte Dirk N.( Name geändert), der an zwei Wochenenden im Juli mehrere Brände in der City gelegt haben soll - unter anderem im Moschee-Bau an der Ernst-Schering-Straße und gleich zweimal in einem Wohnhaus, das von Familien mehrerer Nationalitäten bewohnt wird.

Mittlerweile hat sich von diesen Taten auch die NPD distanziert, wie man auf deren Homepage nachlesen kann: „Was er nun gestanden hat, reicht aber für uns, ihn aus der Gemeinschaft der NPD zu entfernen“, heißt es dort. Der junge Mann, „der entlarvt worden ist, Brände in Bergkamen gelegt zu haben und der verdächtigt wird Schmierereien und weitere Brandstiftungen begangen zu haben, hat einige Zeit unserem Kreisverband angehört“, räumt die NPD ein. Während dieser Zeit sei er „weitgehend passiv und unauffällig“ geblieben.

Der Aussage, dass Dirk N. in der rechten Szene „unauffällig“ gewesen sei, widerspricht die Antifa United, der Zusammenschluss antifaschistischer Gruppen im Kreis Unna. Auch sie beschäftigt sich mit Dirk N. und seinen mutmaßlichen Taten, verweist auf ihrer Homepage ebenfalls auf dessen angebliche NPD-Mitgliedschaft sowie auf seine Aktivitäten in der Neonazi-Gruppe „Nationaler Widerstand Unna“, die in Bergkamen eine „Kameradschaft“ unterhalten soll. Fotos, die den 23-Jährigen Fahne schwenkend bei einem NPD-Aufmarsch zeigen, sollen dies untermauern.

Beides - Kameradschaft und Ortsgruppe - werden von Bergkamens Bürgermeister Roland Schäfer ins Bereich der Fabel verwiesen. „Eine aktive rechte Szene ist uns in Bergkamen nicht bekannt“, betonte er noch vor wenigen Tagen.

Nach wie vor ermittelt der Staatsschutz der Polizei Dortmund in der Angelegenheit und überprüft, ob die Taten von N. politisch motiviert waren. Bestätigt hat dies der mutmaßliche Täter, der in U-Haft sitzt, nicht. Einen Grund für die ihm zur Last gelegten Taten habe er nicht genannt, sagte die zuständige Staatsanwältin Barbara Cuntze. Auch räume er nicht alle Brandstiftungen ein.

Dirk. N. wird vorgeworfen, am vorletzten Juli-Wochenende in der City mutwillig mehrere Papiertonnen, Container und gelbe Säcke in Brand gesetzt zu haben. Zudem soll er im Moschee-Bau und in einem Mehrfamilienhaus Feuer gelegt haben. In allen Fällen gibt er zu, dabei gewesen zu sein. Nicht eingeräumt wird von N. eine weitere Brandstiftung in dem selben Mehrfamilienhaus eine Woche später. Doch ein zweiter 23-Jähriger belastet Dirk N. schwer.

Man werde Dirk N. sehr wahrscheinlich wegen Brandstiftung und Sachbeschädigung anklagen, sagte Staatsanwältin Cuntze gestern. Endgültig werde dies nach Ende der Ermittlungen entschieden.

Mögliche Folgen für Dirk N., der wegen Betruges unter laufender Bewährung steht: Schwere Brandstiftung wird mit einer Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr bestraft.