Lüdenscheid.

Auf die Plätze fertig los: in den Sommerferien fluten Hunderte Eltern die lokalen Schreibwarengeschäfte, um für ihre Sprösslinge die nötigen Schulutensilien zu besorgen. Für Ranzen, Stifte und Bücher müssen sie mitunter tief in die Tasche greifen. Und zusätzlich braucht der Schulanfänger auch noch einen Turnbeutel, Turnschuhe, Anspitzer, Schere, Schultüte, Brotbox und vieles mehr – die Liste scheint kein Ende zu nehmen. Wie also soll man das alles finanzieren?

Hartz IV-Empfänger können Leistungen aus dem Bildungspaket beantragen. Die umfassen pro Schuljahr und Schüler 100 Euro, 70 Euro im ersten Halbjahr und 30 im zweiten. Die Kosten, die bei der Anschaffung der Erstausstattung wie Tornister und Turnbeutel anfallen, sollen damit abgedeckt sein.

Nun hat aber die Stiftung Warentest im April 2009 Schultaschen auf ihre Funktionalität geprüft und festgestellt, dass die gewünschten Kriterien erst ab einem Preis von 110 Euro erfüllt wurden. Demnach kann sich kein Hartz IV-Empfänger einen rückenschonenden und qualitativ guten Ranzen leisten. Und auch für den Otto-Normal-Verbraucher sind 110 Euro viel Geld.

Die Summe erhöht sich zudem signifikant, wenn das Schulkind auch noch einen guten Schreibtisch bekommen soll. Empfohlen wird dynamisches Sitzen, bei dem die Kinder ihre Sitzposition wechseln können. Das fördert die Konzentration. Doch ein von der Stiftung Warentest mit gut bewerteter Schreibtisch kostet bereits knappe 200 Euro.

Selbst die Posten, die auf den ersten Blick am preiswertesten erscheinen, werden teurer, wenn die Umwelt geschont werden soll. Laut der Stiftung ist jedes sechste getestete Etuiprodukt schadstoffbelastet. Daher soll der Schulanfänger unlackierte Buntstifte und Holzlineale kaufen. Wie also können die Kosten für den Schulanfang minimiert werden, ohne dass das Kind gesundheitliche Nachteile hat?

Vor jedem Kauf sollten erstmal die Preise verglichen werden. Oft haben Anbieter Sonderangebote und bieten daher einen Preisvorteil. Dennoch lässt sich auch dort über die Definition von „Schnäppchen“ streiten, so finden sich auch Ranzen, die von 199, 95 Euro auf 179, 95 Euro reduziert wurden, unter dieser Kategorie.

Eltern können überdies Geld sparen, indem sie Artikel nicht im Voraus kaufen. Stattdessen sollten sie auf die Anschaffungslisten der Schulen warten, um unnötige oder Mehrfachkäufe zu vermeiden.

Wer auf den Kauf von Markenprodukten verzichtet, kann ebenfalls seinen Geldbeutel schonen. Zudem wird so die Gefahr gebannt, dass das teure Motiv, wie etwa Spongebob Schwammkopf, in zwei Jahren schon wieder „out“ ist.

Die Schultüte kann auch selber gebastelt werden und ist somit preiswerter. Zudem ist sie dann ein Unikat, das genau den Wünschen des i-Männchens entspricht.