Schwerte. .
Unterwegs sind sie im gesamten Schwerter Stadtgebiet. Ihre Ziele: in Einfahrten geparkte Autos, abgelaufene Parkuhren, als Parkplätze missbrauchte Ladezonen. Claudia Kania und Angelika Rücker sind zwei von insgesamt drei Politessen, die Tag für Tag den ruhenden Verkehr in der Ruhrstadt überwachen.
Ihre Schicht beginnt im Rathaus. Nach einer kurzen Besprechung haben die beiden Mitarbeiterinnen des Ordnungsamtes Kamera und „Knöllchen-Computer“ im Holster und gehen auf ihre Tour durch die Innenstadt. Hin und wieder bekommen sie auch Hinweise aus der Bevölkerung, denen dann sofort nachgegangen wird.
Die Ausreden und Tricks der Falschparker sind teils kreativ, doch überraschen kann man Kania und Rücker nicht mehr: „Oft wird zum Beispiel der Drehschalter der Parkuhr nur halb gedreht, so dass die Münze nicht fällt. Die Parker hoffen dann, dass sie extra Zeit zur Verfügung haben“, berichtet Rücker über die Methoden der besonders gewieften Parker. Andere bestreiten gar, zum betreffenden Zeitpunkt im Parkverbot gestanden zu haben. Daher wird vor der Ausstellung eines Strafzettels alles genau dokumentiert. Fotos beweisen den Standort des Fahrtzeugs, Notizen die Stellung der Reifenventile. „So kann auch festgestellt werden, ob das Fahrzeug bewegt wurde “, erklärt Rücker.
Landesweite Berichte über Auseinandersetzungen mit erbosten Parksündern bis hin zu Fällen von gefährlicher Körperverletzung, wie Anfang des Jahres in Castrop-Rauxel , häufen sich. In der Ruhrstadt gehören derartige Zwischenfälle jedoch keinesfalls zur Tagesordnung. „Schwerte ist an sich ein eher ruhiger Bezirk“, sagt Claudia Kania. Man könne die Situation nicht mit der in Dortmund vergleichen.
„Die meisten Leute
haben Verständnis“
Erwähnenswert ist jedoch ein Zwischenfall, bei dem sich ein Falschparker aus Wut über das Knöllchen ins Auto setzte und auf Angelika Rücker zufuhr und das Auto erst im letzten Moment stoppte. Natürlich werden solche Ausraster zur Anzeige gebracht und, in diesem speziellen Fall, mit einer empfindlichen Geldstrafe geahndet. „Einigermaßen sachliche Beschwerden bekommt man recht häufig. Man muss sich ab und zu auch einiges gefallen lassen, aber die meisten Leute bleiben freundlich, wissen unsere Arbeit zu schätzen“, sagt Angelika Rücker gelassen.
Allerdings wird der Ton gegen Ende eines Monats meist rauer. „Wenn der Lohn zur Neige geht, tun die Strafzettel immer besonders weh. Das merkt man durchaus“, erzählt Claudia Kania.