Altena. .

63 Liter Niederschlag pro Quadratmeter las Dietmar Flusche auf seiner Wetterstation im Buchholz ab. Mit Ehefrau Elisabeth beobachtete er das Gewitter-Spektakel vom Wintergarten aus. „So imposant und dicht hintereinander hat es in Altena selten geblitzt“, beschrieb Elisabeth Flusche die Unwetter-Ereignisse im Lennetal.

Das Ehepaar ist mit dem Wetter in Altena bestens vertraut: Bis 2007 gab Dietmar Flusche 25 Jahre lang täglich die aktuellen Daten ans Deutsche Wetteramt weiter. Das hat seit ein paar Jahren ein Ende, doch die Neugierde treibt den Ruheständler noch immer an das Messgerät, das weiterhin im Garten steht.

63 Liter Niederschlag

Nahezu im Sekundentakt war der grün-blaue Himmel über Altena am Donnerstagabend taghell erleuchtet. Blitz und Donner gingen mit starken Regenfällen und Hagelschauern einher. Mit 63 Litern Niederschlag pro Quadratmeter liegt Altena vor seinen Nachbarstädten. Gemessen wurde diese Zahl wie gesagt von Dieter Fllusch an seiner privaten Wetterstation, sie gilt also nicht offiziell. Wie die Pressestelle von Meteomedia auf Anfrage mitteilte, gingen in Lüdenscheid 50,2 Liter, in Nachrodt-Wiblingwerde 35,3 Liter und in Neuenrade 38,3 Liter runter. In Altena selbst verfügt das Unternehmen über keine Wetterstation.

Natürlich wirkte sich das Unwetter auch auf den Lennepegel aus: Der stieg um 22 Uhr schlagartig auf 82 Zentimeter in Altena an und erreichte am Freitag um 10 Uhr seinen vorläufigen Höchstwert bei 1,20 Metern. „Mit Hochwasser ist aber nicht zu rechnen“, erklärte Klaus-Peter Trappe vom Ordnungsamt. Sein Kollege Rainer Hoffmann hielt den Pegel im Blick: „Es fällt schon wieder“, erklärte Trappe.

Feuerwehr rückt zu drei Einsätzen aus

Die Feuerwehr rückte in der Nacht zu drei Unwetter-Einsätzen aus: Zwei herausgespülte Gullideckel wurden wieder eingesetzt, zudem sägten die Kollegen der Feuer- und Rettungswache die in den Verkehrsraum ragenden Äste eines umgestürzten Baums ab. Und die Einsatzkräfte sahen nach dem Rechten, als Anwohner nach einem verdächtigen Knacken von Bäumen und Geäst Sorge um ihre Wohnstätte hatten. Eingreifen musste man glücklicherweise nicht.

Mehr zu tun gab’s beim Bauhof: In der oberen Südstraße hatte das Unwetter die Asphaltdecke angehoben, die gestern früh sofort ausgebessert wurde. Zudem kümmerten sich die Mitarbeiter wie die Kollegen der Feuerwehr auch um umgestürzte Bäume und zugelaufene Gullys. Im Vergleich zu umliegenden Städten ist Altena letztlich gut weggekommen: Wie die Feuerwehr mitteilte, hatten die Wehren im Umkreis mit weitaus mehr Unwetterschäden zu kämpfen.

Zelt für Ferienlager beschädigt

Wegen des Unwetters in der Nacht zum Freitag kann das Ferien-Zeltlager des TV Städtisch-Rahmede nicht wie geplant am morgigen Sonntag starten. Der Grund: Das große Johanniter-Zelt, in dem 30 Kinder schlafen, ist beschädigt. Daher beginnt die Ferien-Aktion nun erst am Montag. Bis dahin ist das Zelt repariert.