Rees..

Die Stadtwerke Rees haben jetzt ihre Kunden über Veränderungen informiert, die Gaspreise werden um 54 Cent (brutto) je Kilowattstunde angehoben. Ökostrom wird es ab 2012 aus erneuerbaren Quellen geben.

Der Chef der Reeser Stadtwerke Clemens Verweyen muss zum 1. Oktober die Gaspreise erhöhen. „Erhöhungen sind immer schwer zu verkaufen. Dass die Gaspreise vor drei Jahren höher waren als heute, haben viele vergessen.“ Immerhin sind die Tarife seit der letzten beiden Absenkungen der Gaspreise zum 1. März und 1. Oktober 2009 unverändert geblieben. Doch inzwischen sind die Einkaufspreise ständig gestiegen, bislang gemäßigt. Im Herbst allerdings werden sie stark anziehen. Daher müssen die Stadtwerke, wie die meisten Gasversorger, einen Teil der Preissteigerung an ihre Kunden weiter geben. Was konkret bedeutet: Am 1. Oktober dieses Jahres werden die Preise um 54 Cent (brutto) je Kilowattstunde angehoben. Was eine Preissteigerung von rund 8,9 Prozent ausmacht. Verweyen rechnet vor: „Für einen Durchschnittshaushalt mit 2000 Kubikmeter Gas bedeutet das eine monatliche Mehrbelastung von 8,83 Euro.“

Da das Jahr 2010 sehr kalt war, wurde in Rees zwischen 15 und 20 Prozent mehr Energie verbraucht wurde. Was sich in der Nachzahlung 2011 bemerkbar machte. „In diesem Jahr liegen wir deutlich unter den Verbrauchswerten von 2010. Somit müsste nur mit Nachzahlungen für die Monate Oktober bis Dezember zu rechnen sein, wenn diese richtig kalt würden. Dann“, so rechnet Verweyen aus, „ergäbe die Erhöhung für den oben genannten Durchschnittshaushalt eine Nachzahlung von 32 Euro.“

Jetzt auch
Ökostrom

Im Jahr 2012 verkaufen die Stadtwerke Strom aus erneuerbaren Quellen. „Das ist gar nicht so einfach“, erklärt Clemens Verweyen. „Wir können nicht auf direktem Weg Ökostrom einkaufen, vielmehr müssen wir derzeit Zertifikate erwerben, mit denen der von uns verkaufte Strom mit Strom aus erneuerbaren Quellen aufgewertet wird. Damit gelingt es uns, trotz der zusätzlichen Kosten die Strompreise zu halten.“ Allerdings gilt die Preisgarantie nur, wenn es keine steuerlichen oder weitere unbeeinflussbare Veränderungen geben wird.

Da die Stadtwerke über kein eigenes Verteilnetz verfügen, fließen Strom aus herkömmlichen Quellen und Ökostrom, aus Wind, Wasser, Sonne, in das Übertragungsnetz. Damit sie das dürfen, müssen die Stadtwerke sogenannte RECS-Zertifikate für die gesamte Abgabemenge erwerben. „Wir erhalten norwegischen Wasserstrom. Zur Absicherung, dass die Abwicklung korrekt ist, die entsprechende Menge Ökostrom erzeugt wird und ins Netz fließt, prüft dieses der TÜV Nord.“

Es ist ein erster Schritt in Richtung ökologisch erzeugter Strom. „Vielleicht können wir schon 2013 neue Ökostromprodukte anbieten“, sieht Verweyen in die Zukunft. „Derzeit wäre er für unsere Kunden einfach viel zu teuer.“